Naturschutz in Beuel US-Studenten pflegen Beueler Biotop

Beuel · US-amerikanische Studenten haben in dieser Woche an zwei Tagen einen Einblick in nachhaltigen Naturschutz erhalten. Biologische Station und Akademie für Internationale Bildung erklären Nachhaltigkeit.

Mitarbeiter der Biologischen Station und US-amerikanische Studenten pflegen das Biotop Kiesgrube Heres in Vilich-Müldorf.

Mitarbeiter der Biologischen Station und US-amerikanische Studenten pflegen das Biotop Kiesgrube Heres in Vilich-Müldorf.

Foto: Holger Willcke

Auf dem Stundenplan stand „Biotop-Pflege in Beuel“. Die elf jungen Frauen und Männer von der Loyola Marymount University in Los Angeles wurden von der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft mit Spaten, Säge, Rechen und Harke ausgerüstet, und so ging es raus in die Natur.

Genauer gesagt war die ehemalige Kiesgrube Heres am Stadtrand zwischen Vilich-Müldorf und Hangelar das Ziel der engagierten Umweltschützer. Unter Anleitung von Landschaftspfleger Gerrit Klosterhuis wurden Bäume gefällt, Flächen entbuscht und Uferzonen von Teichen gesäubert. Die jungen Amerikaner studieren entweder Biologie, Chemie oder Umweltschutz und sind auf Einladung der in Bonn ansässigen Akademie für Internationale Bildung (AIB) fünf Monate lang in Deutschland.

Sie sind bei Gastfamilien untergebracht und studieren hier in Bonn in den AIB-Räumen. „Damit die Studenten nicht nur mit theoretischem Unterricht konfrontiert werden, blocken wir auch immer wieder Praxiseinheiten dazwischen“, erklärte Programmkoordinatorin Olivia Schaefer.

Die ehemalige Kiesgrube am Rande der Bundesgrenzschutzstraße eignet sich laut Christian Chmela, Leiter der Biologischen Station, bestens, um nachhaltigen Naturschutz zu erklären. Die 7500 Quadratmeter große Fläche besitzt den Status eines „Geschützten Landschaftsbestandteils“, was laut Chmela so viel bedeutet wie ein „kleines Naturschutzgebiet“.

Die topografisch sehr hügelige Fläche, an die sich ein verwilderter Tennisplatz anschließt, gilt seit einigen Jahren als wichtiger Lebensraum für Wildbienen und Zauneidechsen. „Damit dieser Standort dauerhaft gesichert ist, müssen wir jährlich Pflegearbeiten durchführen. Dieses Naturschutzprojekt wird dankenswerterweise von der Sparkasse KölnBonn gesponsert“, sagte Chmela.

Früher hätten in der ehemaligen Kiesgrube, die bis in die 1960er-Jahre als solche genutzt worden ist, auch Kreuz- und Wechselkröte gelebt. Doch beide Tierarten habe die Biologische Station seit Jahren nicht mehr nachweisen können. „Wir hoffen, dass die Kröten aufgrund unserer Teichpflege wieder zurückkehren“, so Chmela.

Ab nächster Woche büffeln die Studenten wieder Fakten und Zahlen. Für den 2. April plant die AIB für die amerikanischen Studenten einen „Big Event“ mit Schulen und Altersheimen. Auch dabei wird der Fokus wieder auf Nachhaltigkeit gerichtet sein. Mehr wollte die Programmkoordinatorin noch nicht verraten.

Der Akademie für Internationale Bildung ist auf der Suche nach neuen Gastfamilien. Interessierte Familien können sich unter folgender Telefonnummer melden: 0228/33 88 39 23.

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