Magdalena Mihatsch Übungsleiterin ist seit 42 Jahren im Betriebssport aktiv

PÜTZCHEN/BRÜSER BERG · Wenn Magdalena Mihatsch mit anderen Frauen ihres Alters Gymnastik macht, sieht man es sofort: Die 63-Jährige ist fit, gibt das Tempo locker vor und beweist damit einmal mehr, dass Sport jung hält.

 Magdalena Mihatsch ist fit und gibt das Tempo locker vor. Natürlich tanzt sie den Kursteilnehmerinnen die Übungen vor.

Magdalena Mihatsch ist fit und gibt das Tempo locker vor. Natürlich tanzt sie den Kursteilnehmerinnen die Übungen vor.

Foto: Roland Kohl

"Gymnastik habe ich immer schon gerne gemacht", erzählt sie. Zuerst bei der Sportgemeinschaft im Bundesfinanzministerium, wo sie arbeitet und ehrenamtlich seit 42 Jahren mehrere Funktionärsposten im Betriebssport bekleidet. Und als Mitte der 90er Jahre dort die Übungsleiterin ausfiel, sprang sie kurzerhand selbst ein, machte den Übungsleiterschein und steht seither als "Chefin" vor der Gruppe. Für dieses Engagement in ihrer Freizeit ist sie mit sieben anderen Bonnern jetzt von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch mit dem "Ehrenpreis des Bonner Sports" ausgezeichnet worden.

Genau genommen sind es gleich mehrere Gruppen, die sie betreut. Beim TuS Oberkassel gibt sie Gymnastikstunden, aber auch bei den SSF Bonn, dem BSV Roleber, für die Frauen der katholischen Frauengemeinschaft in Beuel und Vilich-Müldorf und schließlich auch beim 1. SF Brüser Berg. Manche Sport-Einsätze laufen ständig, bei anderen springt sie dann und wann als Vertretung ein.

Die Damen vom Brüser Berg kennen Mihatsch nur unter dem Vornamen "Maggie", der Nachname ist ihnen unwichtig. Wichtig ist: "Die Maggie macht das toll", so eine Teilnehmerin, weshalb die Damen nicht nur gerne zu ihr in den Kurs kommen, sondern der so Gelobten in der letzten Übungsstunde vor Weihnachten auch einen Blumenstrauß überreichten. Danach aber ging es wie immer ans Bewegen, und zwar diesmal zur Musik von "Last Christmas". Den großen Ghettoblaster, der dazu nötig ist, schleppt "Maggie" immer mit.

Eigentlich ist sie ein Beueler Mädchen, geboren in Bechlinghoven und mit ihrem Mann wohnhaft in Holzlar. "Der Sport ist mein größtes Hobby", sagt sie, denn dreimal pro Woche steht sie nach dem Job in der Turnhalle. Meist macht sie klassische Gymnastik, bei der es um Beweglichkeit, Koordination, Kraft und Ausdauer geht. Und genau darin sieht sie ihre Stärke. Abwechselungsreiche Stunden sind das, mit und ohne Kleingeräte. "Manchmal genügt ein normales Handtuch, um tolle Kräftigungsübungen vorzustellen." Das ist zwar anstrengend, aber für die Teilnehmerinnen - meistens Damen über 60 - gleichwohl zu schaffen.

Ob neben dem Sport auch Zeit für andere Hobbys bleibt? Reisen fällt Mihatsch da spontan ein. Aber das ist für Urlaubszeiten vorbehalten. Noch eineinhalb Jahre wird Mihatsch berufstätig sein, bevor die Rente wartet. Aber auch dann wird sie nicht faul auf dem Sofa sitzen bleiben, da ist sie sicher. "Dann", sagt sie, "suche ich mir aber etwas für Vormittags."

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