Uferpromenade am Rhein „Typische Beueler Familie“ soll Treppe zieren

Beuel · Schiffer-Verein Beuel möchte Uferpromenade am Rhein weiter aufwerten und eine typische Beueler Familie aufstellen. Vater: Schiffer, Mutter: Wäscherin, Sohn: Fischer.

Im ersten Teil unseres Spaziergangs auf dem Promenadendeich haben wir zahlreiche Bronze-Tafeln an der Hochwasserschutzwand betrachtet. Zuletzt waren wir bis zum Bug von „De Noßschaal“ gekommen. Weiter auf dem Weg gen Süden, nach dem Ende der Mauer, am „Canale Grande“, wo Rheinaustraße und Ernst-Moritz-Arndt-Straße aufeinandertreffen, befindet sich die letzte Bronze-Tafel auf diesem Weg an einem Gedenkstein. Sigrid Wenzel hat hier dem Wassersportverein eine Gedenktafel geschaffen, einem Verein, der hier einmal sein Bootshaus hatte. Übrigens sorgt Sigrid Wenzel auch dafür, dass ihre Bronze-Tafeln immer sauber bleiben und poliert sind. Ihr persönlicher Dank und Service.

„Drei Tonnen Fels in inniger Umarmung“, so titelte der General-Anzeiger am 26. Januar 2011 über das Basaltsäulenensemble, das genau an diesem Platz zum schmucken Herzstück geworden ist. Steinmetzmeister Michael Naundorf ist es zu verdanken, dass die Stele heute als Brunnen fungieren kann. Wer wissen möchte, wie viele Stelen zu dieser einen Stele zusammengewachsen sind, der sollte sich dieses Kunstwerk der Natur genauer anschauen. Aber Achtung: man könnte nass werden.

Auf dem Weg zurück zur Kennedy-Brücke, gen Norden, betrachten wir weitere Kunstwerke. Gleich links auf dem Weg, der auch Teil des Rheinsteigs ist, stehen zwei unscheinbare, moderne Kunstwerken: eine rotierende Scheibe und ein Kaleidoskop. „Spiel- und Erfahrungsstationen zur Entfaltung der Sinne nach Hugo Kükelhaus“, steht auf den erklärenden Tafeln geschrieben. Es hilft nur ausprobieren und sich irritieren lassen.

"Meist fotografiertes Motiv in Beuel"

„Wir haben hier noch eine Idee“, erläutert Claus Werner Müller vom Schiffer-Verein bei einer der nächsten Treppen. „Wir möchten gerne vor einem Treppenbereich eine typische Beueler Familie aufstellen. Vater: Schiffer, Mutter: Wäscherin, Sohn: Fischer.“ Passt sowohl zum Verein als auch zu Beuel. „Wenn jetzt auch noch einige Sponsoren, denen wir hier viel zu verdanken haben, mitmachen“, hofft Müller. Die passende Treppe hat er sich auch schon ausgesucht: In der Verlängerung der Königsheimstraße, Stufen zur Rechten und Stufen zur Linken, dazwischen ist derzeit grünes Gestrüpp auf der Promenade. „Genau dahin würde unsere Familie prima passen“, meint er.

Die nächste Stelle zum Verweilen fällt schon von Weitem auf: der Flaggenmast des Schiffer-Vereins am Nepomukplatz, der im Sommerhalbjahr immer über die Toppen geflaggt ist. „Unser Flaggenmast ist das meistfotografierte Motiv in Beuel“, ist sich Müller sicher. Der Mast wurde 1987 zur 125 Jahr-Feier des Vereins unter anderem von Helmut und Wolfgang Kessler, der Sparkasse und der Volksbank gestiftet. Eine bewegte Vergangenheit hat indessen das Nepomuk-Denkmal an diesem Platz, oben auf dem Schutzwall. Johannes Nepomuk gilt als „Brückenheiliger“, als Schutzpatron der Schiffer, Fischer, Brücken und des Beichtgeheimnisses. Die Statue wurde um 1800 von einem unbekannten Künstler geschaffen und stand zuerst auf Bonner Seite. Als sie 1862 auf Beueler Rheinseite „gefunden“ wurde, überließ man sie der damaligen Beueler Schiffergilde. Steinmetzarbeiten durch Meister Michael Naundorf sowie die künstlerisch farbige Gestaltung durch Carl Carstens und Uwe Linzbach gaben der Statue ihren heutigen Glanz. Mit der Neugestaltung des Rheinufers erhielt sie ihren jetzigen Platz.

Vereine sorgten für eine Aufwertung

Die Basaltwand, die jetzt folgt, hat noch reichlich Platz für einige Kunstwerke, um der „Chinesischen Wandzeitung von Beuel“ alle Ehre zu machen. Ein weiteres Werk plant der Schiffer-Verein bereits: eine Tafel zum 50 jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft Beuel-Mirecourt im Jahr 2018.

Nicht nur dem Schiffer-Verein, sondern auch dem Heimatverein, dem Alten Beueler Damenkomitee und ihren Sponsoren ist es zu verdanken, dass es auf dieser „Flaniermeile“ so viel zu bewundern gibt. Jetzt heißt es gut 500 Meter das Panaroma und die wunderschön angelegte Promenade zu genießen, bevor weitere Kunstwerke sichtbar werden. Doch davon berichtet unser dritter und gleichzeitig letzter Teil.

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