Verkantete Stämme am Rheinufer Treibholz in Beuel macht als Folge des Hochwassers zu schaffen

Beuel · Die Aufräumarbeiten in Beuel nach dem Hochwasser dauern an, Unmengen an Treibholz fielen an. Nicht immer ist das Wasser- und Schifffahrtsamt zuständig.

Mit den Hinterlassenschaften der beiden Rheinhochwasser Anfang und Ende Januar haben die fürs Wegschaffen zuständigen Stellen immer noch alle Hände voll zu tun. In Verbindung mit den heftigen Stürmen, die Äste abgerissen und Bäume umgelegt haben, fielen Unmengen an Treibholz an.

Auch entlang des Beueler Ufers. Für die Entsorgung am Leinpfad und auf den Wegen in den Überschwemmungsauen ist das Amt für Stadtgrün zuständig. Die Reinigung ist im Gange. An der Anlegestelle der Bonner Personen Schiffahrt in Oberkassel haben sich wuchtige Stämme verfangen und hängen dort immer noch. „Sie stellen keine Gefahr dar. Die Landebrücke ist mit schweren Pfosten in die Rheinsohle gerammt. Stämme können sie nicht abreißen“, erläutert Wasserbaumeister Markus Müller vom Wasser- und Schifffahrtsamt in Niederkassel auf Anfrage.

Dass angeschwemmte Stämme sich in den Aufbauten verkanten, komme häufiger vor. An der Anlegestelle der Insel Grafenwerth hänge seit Monaten ein Baum fest. „Wenn der Wasserstand es zulässt, werden die Stämme mit einem Kranschiff oder vom Land aus geborgen.“ Allerdings sei sein Amt bei der Landebrücke in Oberkassel für Sicherung und Entsorgung nicht zuständig. „Das ist Sache des Betreibers, der Bonner Personen Schiffahrt.“ Die Saison für die Flotte beginnt erst am Karfreitag, 30. März. Bis dahin habe man einen Sachverständigen beauftragt, die Stämme zu bergen.

Grundsätzlich ist es Aufgabe des Wasser- und Schifffahrtsamtes, für die Sicherheit des Schiffsverkehrs auf dem Rhein zu sorgen. Der Rhein ist eine Bundeswasserstraße. Im Strom treibendes Holz werde sofort weggeschafft, weil es sich in der Schiffsschraube verfangen kann. Schlimmstenfalls sei ein Schiff dann manövrierunfähig. Vergangene Woche wurde laut Müller von Niederkassel aus eine Uferböschung nördlich der Konrad-Adenauer-Brücke stabilisiert. Anschließend setzten sich Arbeiten Richtung Dollendorf fort. „Wir entsorgen vom Sturm gefällte Stämme am Ufer. Und untersuchen, ob das Ufer intakt ist.“ Außerdem werden umgestürzte oder abgerissene Schifffahrtszeichen wieder aufgerichtet.

Wie aber ist es an der Sieg? Wasserbaumeister Müller beschwert sich: „In Niederkassel wurde wieder einmal extrem viel Treibgut durch die Sieg angeschwemmt. Vier Container haben wir bereits entsorgt. Dabei ist das gar nicht unsere Aufgabe“, sagt er. „Ist das Niemandsland?“ Die Sieg gehört zu den Gewässern 1. Ordnung und fällt in den Zuständigkeitsbereich des Landes beziehungsweise der Bezirksregierung. Für Ordnung und Sicherheit sorgt laut Auskunft einer Sprecherin der Sieg-Betriebshof. Doch zu den Problemen, die Müller schildert, gab sie keine Stellungnahme ab.

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