Pützchens Markt Tägliche Besucherrekorde und bewegende Geschichten

PÜTZCHEN · "Dieses Lachen in den Kindergesichtern ist Lohn für die jahrelange Arbeit", sagte am Montag Hans Lennarz. Der ehemalige Beueler Bezirksvorsteher engagiert sich seit vielen Jahren im Verein zur Förderung von Alten, Behinderten, Kindern und Waisen auf Pützchens Markt.

Immer an Kirmesmontag empfangen Vereinsmitglieder, Schausteller und Mitarbeiter der Bezirksverwaltungsstelle Beuel diese Personengruppen am Adelheidisbrünnchen in Pützchen. Am Montag waren es 700 Gäste, davon 170 Betreuer. Nach der Ansprache von Pfarrerin Bettina Gummel zogen die Kinder zu den Fahrgeschäften und Buden. Überall wurden sie eingeladen. Nach den Fahrten geht es ins Bayernzelt zum Mittagessen.

Dort wartete TV-Meteorologe Sven Plöger auf die Gruppe. Als Ehrengast erhielt er von Schausteller Peter Barth einen Spendenscheck in Höhe von 3000 Euro für den "Karren", ein diakonischer Verein für Menschen mit Behinderungen. Plöger, der in Menden aufgewachsen ist, dankte für das Geld und lobte den Einsatz aller Beteiligten für diese gesellschaftlichen Gruppen.

"Diese Aktion ist auf Deutschlands Volksfesten einmalig und wird finanziert durch eine Sammlung der Schausteller im Kollegenkreis", erklärte Manfred Krahe, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle. 1958 wurde die Initiative von den Beueler und Bonner Schaustellern Karl Hölzgen, Andreas Heinrichs und Hermann Fellerhof ins Leben gerufen.

Pützchens Markt am Samstag (2)
46 Bilder

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Dass der städtische Marktmeister Günter Dick derzeit täglich einen neuen Besucherrekord auf der Kirmes verkündet, ist seit Samstag schon zur Regel geworden. Er selbst geht davon aus, dass bis zum Kirmesende am heutigen Dienstagabend um 24 Uhr circa 1,35 Millionen Menschen den Jahrmarkt besucht haben werden.

Am Montag überraschte er die Medien mit einer für Pützchens Markt völlig untypischen Geschichte: "Mitarbeiter des Ordnungsdiensts sind auf dem Rewe-Parkplatz auf einen Mann gestoßen, der in einem Fahrradanhänger zwei Hündinnen und acht Welpen transportierte." Die Stadt hegte den Verdacht, dass der Mann die Jungtiere auf der Kirmes verkaufen wollte und rief die Polizei.

Mann und Hunde wurden erst einmal zur Vernehmung auf die Sonderwache in die Marktschule gebracht. "Dort hat er uns erklärt, dass sein Ausflug nur dazu diene, das Sozialverhalten der Jungtiere zu schulen", sagte Dick. Diese Version klang für die Beamten ungewöhnlich.

[kein Linktext vorhanden]Erst ein Anruf bei der Leiterin der Rettungshundestaffel der Polizei gab Aufschluss. "Sie hat uns bestätigt, dass solche Trainingsmethoden nicht unüblich sind", so Dick. Daraufhin konnten der Mann und die Tiere die Wache verlassen. Allerdings will die Stadt Bonn den Tierschutz über den Vorfall informieren.

Freuen können sich die Kirmesbesucher auf das heutige Abschlussfeuerwerk. Ab 22 Uhr werden wieder mehrere Hundert Lichtraketen in den Abendhimmel geschossen. Günter Dick gab bekannt, dass ein neues Unternehmen für das Lichterspektakel verantwortlich ist.

Es ist die Firma Steffes-Ollig aus Müllenbach in der Eifel. Das Feuerwerker-Team ist übrigens in seiner Sparte Weltmeister. Gezündet werden die Raketen von der Straße "Rosenbach". Um 24 Uhr schließen dann die Buden, und die ersten Firmen beginnen direkt mit dem Abbau.

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