Seminar an der Rhein-Sieg-Akademie Studenten entwerfen Möbel aus Pappe

HOLZLAR · Die IHK und die Rhein-Sieg-Akademie zeichneten drei Entwürfe für umweltfreundliche Sitzmöbel aus. In einem Seminar der Rhein-Sieg-Akademie wurden die Möbel zum Teil aus Pappe entworfen.

 Die Preisträger ganz nach vorne: (von links) Stephanie Piechaczeck,Melanie Bütner und Pascal Zimmermann mit ihren Objekten.

Die Preisträger ganz nach vorne: (von links) Stephanie Piechaczeck,Melanie Bütner und Pascal Zimmermann mit ihren Objekten.

Foto: Max Malsch

Leicht und fast schwerelos sollte der Entwurf wirken: „Moth“, also englisch für „Motte“ hat Melanie Bütner folgerichtig ihren Entwurf getauft, für den sie am Montag den ersten Preis eines „Sustainable Design-Wettbewerbs mit Pappmöbeln im Stecksystem für den halböffentlichen Raum“ gewonnen hat. Unter Vorsitz einer Fachjury wurden die drei besten Entwürfe im Bildungszentrum der IHK in Holzlar prämiert.

Die Papp-Sitzmöbel sind das Ergebnis eines einsemestrigen Workshops im Grundstudium des Fachs Produktdesign an der Rhein-Sieg-Akademie in Hennef. Die Studenten mussten in vielen Versuchen und Arbeitsschritten lernen, mit den Stärken und Schwächen des Materials zu arbeiten, um es in eine stabile Konstruktion umzusetzen. Die Konzeptbreite reichte dabei vom Einsitzer wie Bütners Liege bis hin zu Dreisitzern.

„Pappe hat viele Vorteile“, stellte Lehrgangsleiterin Ute Nickenig heraus: Das Material sei recycelbar, sehr kostengünstig und könne mit speziellen Verfahren so gut wie feuerfest und wasserbeständig gemacht werden. Für den Einsatz in U-Bahnstationen oder an Bushaltestellen seien die Kreationen dennoch nicht gedacht. „Wir haben uns am halböffentlichen Raum orientiert“, erläutert Nickenig. Gemeint sind zum Beispiel Hotelfoyers oder Kantinen. „Die Pappe verfügt über Leichtigkeit und wirkt ästhetisch“, findet Preisträgerin Bütner. Dass für die Entwürfe keine weiteren Materialien hätten benutzt werden dürfen und dass außer einem Schneidemesser und Lineal keine Hilfsmittel zugelassen waren, sei aber eine echte Herausforderung gewesen.

Für die drei ersten Plätze hatte die Weiterbildungsgesellschaft der IHK ein Preisgeld in Höhe von 900 Euro ausgelobt: Das Ergebnis sei ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie mit Kreativität, Begeisterung und Umweltbewusstsein neue Ideen erfolgreich in die Tat umgesetzt werden können, lobte Geschäftsführer Otto Brandenburg.

Auch die zweit- und drittplatzierten Kreationen konnten sich sehen lassen: „Ich habe mich von einer Rakete inspirieren lassen, erklärte Pascal Zimmermann seine „Rocket“ getaufte Sitzgruppe. Und Kenner des klassischen Möbeldesigns werden sich bei Stephanie Piechaczecks „Wave“ sicherlich sofort an Le Corbusiers „Chaise longue LC4“ erinnert fühlen.

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