German Angel Initiative Stephan Engels wird neuer Ehrenbotschafter

Pützchen · Die German Angel Initiative hat den ehemaligen Fußball-Nationalspieler des 1. FC Köln Stephan Engels und den Personal Trainer Mario Tenspolde zu Ehrenbotschaftern ernannt.

 Kinder der Marktschule und Organisatoren der German Angel Initiative freuen sich mit Stephan Engels und Mario Tenspolde (6. und 7. von links ), die soeben den Ehrenbotschafterpreis erhalten haben.

Kinder der Marktschule und Organisatoren der German Angel Initiative freuen sich mit Stephan Engels und Mario Tenspolde (6. und 7. von links ), die soeben den Ehrenbotschafterpreis erhalten haben.

Foto: Stefan Knopp

Dass Bisan selbst sagt, wie alt sie ist, ist ein enormer Fortschritt. Bis vor elf Tagen sprach die Siebenjährige, die aus einer syrischen Flüchtlingsfamilie kommt und seit einem Jahr die Pützchener Marktschule besucht, dort kein Wort. Dass sie sich nach dieser langen Zeit endlich Lehrern und Mitschülern geöffnet hat, ist auch den Studierenden der German Angel Initiative zu verdanken, die unermüdlich mit ihr gearbeitet haben.

Die beiden Ehrengäste, die die Grundschule am Donnerstag besuchten, waren davon sehr angetan. Stephan Engels, Ex-Nationalspieler des 1. FC Köln, und der frühere Kickboxer Mario Tenspolde wohnten einer Unterrichtseinheit mit Kindern bei, die dort besondere Förderung erfahren. Beide engagieren sich für die German Angel Initiative und wurden dafür von Gründer und Geschäftsführer Thomas Medori zu den ersten Ehrenbotschaftern ernannt.

Dass das in der Marktschule passierte, hat einen guten Grund: Die Schule war vor drei Jahren die erste, an der die Förderung angeboten wurde. Was dort begann, hat sich gut entwickelt. Inzwischen sind die Angels in ganz Bonn aktiv, man plant auch eine Ausweitung nach Köln oder Koblenz.

In der Unterrichtseinheit, für die die Schüler dreimal in der Woche vom Regelunterricht befreit sind, treffen sich viele Nationalitäten: Kinder aus syrischen, afghanischen, ukrainischen, russischen, mongolischen, chinesischen und anderen Familien finden sich dort ein. „Wir lernen Deutsch und Mathe und dass Kinder sich nicht beleidigen, sondern helfen“, erklärte Katharina (8). Das ist neben der Arbeit mit Lernheften ein wesentliches Ziel: „Es ist wichtig, dass die Kinder im Selbstbewusstsein gestärkt werden“, sagte der stellvertretende Schulleiter Johannes Bildstein. Das fördere den sozialen Umgang miteinander.

Für Tenspolde, Personal Trainer und Gründer des Netzwerks „Frogga“, ist Bildung der beste Schlüssel zum Erfolg. Sein Leitsatz: „Geben ist das neue Nehmen.“ Selbstbewusstsein sei auch für den weiteren Lebensweg wichtig, sagte Engels. „Angst ist ein schlechter Begleiter.“ Wer an sich glaube, könne alles erreichen, nach dem Motto: „Ich will, ich kann, ich werde“. Seine Motivation: „Ich habe immer auf der Sonnenseite des Lebens gestanden.“ Wenn man etwas für Kinder tun könne, denen es nicht so gehe, „sollte man diese Verantwortung übernehmen“.

Die Studierenden betreuen die Kinder ehrenamtlich. Sie könnten sich diese Zeit als Praktikum anrechnen lassen, erklärte Lehramtsstudent Hendrik Bahr. Er machte mit, weil er in der Flüchtlingsthematik helfen wollte, und ist dabei geblieben.

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