Europa-Mahnmal in Bonn-Beuel Steinplatte in Beuel erinnert an den Vertrag von Aachen

Küdinghoven · Die Küdinhovener feiern am Europa-Mahnmal den Elysée-Vertrag und seine Auffrischung im Januar. Ein Steinmetz hat dafür extra eine Steinplatte um ein Datum ergänzt.

Kein Kriegerdenkmal oder Ehrenmal, sondern ein Friedensdenkmal steht seit 2011 in Küdinghoven, und zwar an der Ecke Königswinterer- und Kirchstraße. „Gestern Feinde, heute Freunde“ lautet die eingemeißelte Friedensbotschaft.

Besonders die deutsch-französische Freundschaft steht hier im Mittelpunkt, die am Wochenende zuvor mit dem Stadtpartnerschaftsfest Beuel-Mirecourt und der Einweihung des Mirecourt-Platzes gefeiert wurde. „Es ist eine Ehre für uns in Küdinghoven, diese Freundschaft abzurunden“, sagte der Vorsitzende des Bürgervereins, Michael Quabeck.

Eine der zahlreichen, im Boden eingelassenen Steinplatten rund um das Europa-Mahnmal hat der Beueler Steinmetzmeister Michael Naundorf nun überarbeitet. Darauf war bislang 1963, das Jahr des Elysée-Vertrags der deutsch-französischen Freundschaft, eingraviert. „Der Vertrag wurde exakt 56 Jahre später im Januar 2019 mit dem Vertrag von Aachen durch Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel aufgefrischt“, sagte Quabeck.

„Das haben wir in Küdinghoven zum Anlass genommen, die Fortführung des Vertrages in Stein zu meißeln“, sagte Quabeck. So wurde die 1963-Platte jetzt ergänzt mit dem Zusatz: „2019 – Fortsetzung durch den Vertrag von Aachen“. Das sei eine Idee des ehemaligen Vorsitzenden des BV Küdinghoven, Werner Bolz, gewesen, gestand Quabeck.

In dem neuen Vertrag habe man vereinbart, sich unter anderem um Frieden und Umwelt gemeinsam zu kümmern. Es sei allgemeiner Konsens, dass in der Mitte Europas eine stabile Freundschaft von Deutschland und Frankreich erstrebenswert sei.

Bei einem kleinen Festakt am Friedensdenkmal mit vielen Besuchern setzte Naundorf die überarbeitete Platte unter großem Beifall wieder in den Boden ein. „Ich wünsche uns allen ein friedliches, gemeinsames Europa“, so Quabeck.

„Der Stadtbezirk Beuel kann extrem stolz darauf sein, dass wir solche Zeichen setzen können“, sagte Ralf Laubenthal, stellvertretender Bezirksbürgermeister. Er erinnerte an die lang andauernde Friedenszeit in Europa und an die Freiheiten, die die Europäer insbesondere bei Reisen genießen können.

Er appellierte an die Besucher: „Erklären Sie es den jungen Leuten, wie es einmal war. Wecken Sie den Verstand bei Ihren Mitmenschen, warum Europa so wichtig ist.“ Die ehemalige Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Ruth Hieronymi, verstärkte dies: „Sie haben zurecht an das Bewusstsein appelliert, das erhalten und weitergegeben werden muss.“

„Was Sie hier machen ist gelebte Geschichte, gelebte Freundschaft“, meinte der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Beuel-Mirecourt, Klaus Ebert. Mit den Worten „Aus der schlechten Zeit in die gute Zeit“ erinnerte schließlich auch Werner Bolz noch einmal daran, wie sich die Zeiten verändert haben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort