Stadt gegen Verlängerung des Kirmesrummels

Keine Zustimmung für den Vorschlag, Pützchens Markt 2002 schon am Donnerstag zu eröffnen

Bonn-Beuel Statt fünf nun sechs Tage? Auf Vorschlag der CDU sollte die Stadt untersuchen, ob Pützchens Markt 2002 nicht schon am Donnerstag beginnen könnte. Ein klares Nein zum Prüfungsantrag hat nun die Verwaltung ausgesprochen.

Das ergibt die druckfrische Stellungnahme für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung am Mittwoch, 28. Oktober.

Wie berichtet, schlug die CDU den Zusatztag vor, damit die Schausteller so für die vorzeitige Beendigung der diesjährigen Kirmes im Zusammenhang mit den Terroranschlägen in den USA entschädigt würden.

Fünf Tage lang Pützchen hat laut Stadt Tradition, und die einhergehenden Belästigungen würden die Anwohner hinnehmen. Es bestünden allerdings Zweifel, "ob nun eine - wenn auch nur einmalige - zeitliche Ausdehnung von der Bevölkerung akzeptiert wird", heißt es bei der Stadt.

Und die verweist zudem auf die zunehmende Bedeutung des Immissionsschutzes: Nachteilige Umwelteinwirkungen (Lärm, Dreck) auf die Bürger sollten vermieden werden.

Nach Angaben der Verwaltung müsste für den Donnerstagabend die Sperrstunde von 22 Uhr durch Ratsbeschluss aufgehoben werden. Zudem sei durch den zusätzlichen Öffnungstag kein Beschicker gehindert, trotzdem Schadensersatzansprüche gegen die Stadt geltend zu machen.

Eine Gleichbehandlung wäre nur dann vorhanden, wenn 2002 wieder die gleichen Beschicker zugelassen würden. Die Bewerbungen für nächstes Jahr liegen der Stadt seit dem Stichtag 20. Oktober bereits komplett vor. Rund 500 werden ausgewählt. Die Stellungnahme verweist darauf, dass auch die Hilfskräfte und Verkehrsbetriebe gefragt werden müssten, ob sie bei der Rummelverlängerung mitspielen.

Das Nein der Stadt dürfte Willi Härling, Vorsitzender des CDU-Ortsverbands Beuel-Ost, gefallen. Der hatte am Mittwoch zum Thema Kirmes getagt: "Nach allem Hin und Her waren wir der Meinung, dass wir gegen eine Öffnung am Donnerstag sind." Härling würde den Schaustellern zwar den Zusatztag gönnen, "aber man muss auch an die Bürger denken".

Er gibt zu bedenken, dass zu den fünf Markttagen auch Wochen des Auf- und Abbaus kommen. Außerdem wären manche Schausteller am Donnerstagabend noch gar nicht mit dem Aufbau fertig, was auch die Stadt anführt.

Bezüglich der bei der Verwaltung vorliegenden Schadensersatzforderungen einiger Schausteller hat sich noch nichts getan: "Bisher habe ich noch kein Antwortschreiben erhalten", sagt Peter Barth, der das Standgeld des entgangenen Tages von der Stadt zurückfordert. "Aber bei der Weihnachtsmarkteröffnung sehe ich die ja alle."

Barth will Verantwortliche der Stadt somit heute auf das Thema ansprechen. Die zeigen sich zurzeit äußerst zurückhaltend: "Das Verfahren läuft", lautet der einzige Kommentar.

Die Bezirksvertretung tagt am Mittwoch, 28. November, ab 17 Uhr im Rathaus Beuel.

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