Bildband über den Kreuzweg in Vorbereitung Spender für Kreuzwegbilder gesucht

Pützchen · Crowdfunding für den Kreuzweg: Um die letzten Stationen Jesu, die in St. Adelheid von Bildhauer Klaus Balke gefertigt wurden, allen Besuchern der Kirche zugänglich zu machen, sammeln Dorothee Haentjes-Holländer und Silvia Link für die Publikation eines Bildbandes.

 Gehen ungewöhnliche Wege, um den Kreuzweg in St. Adelheid jedem zugänglich zu machen: Dorothee Haentjes-Holländer und Dr. Silvia Link.

Gehen ungewöhnliche Wege, um den Kreuzweg in St. Adelheid jedem zugänglich zu machen: Dorothee Haentjes-Holländer und Dr. Silvia Link.

Foto: Susanne Wächter

Balke, ein Spross der „Kölner Schule“, hat die Kreuzwegstationen in den 60er Jahren gefertigt. „Leider hängen die Bildnisse viel zu hoch“, erklärt Link den Hintergrund ihres Vorhabens. In der Tat haben es Besucher, die nicht gerade zwei Meter groß sind, schwer, sich die aus Stuckmarmor gefertigten Bildnisse der letzten Stationen Jesu anzuschauen.

Wäre es nicht einfacher, die Bilder einfach tiefer aufzuhängen? „Das können wir nicht, die Kirche gehört dem Land, da können wir nicht einfach einen Nagel in die Wand schlagen“, sagt Link. Hinzu kommt, dass der Zahn der Zeit an den sakralen Kunstwerken nagte und die Bilder dunkler erscheinen als sie tatsächlich sind.

Aus diesem Grund haben sich die Literaturwissenschaftlerin und passionierte Kunsthistorikerin Dorothee Haentjes-Holländer und Silvia Link, in St. Adelheid zuständig für die Bildungsarbeit, einen ungewöhnlichen Weg ausgesucht, um ihren geplanten Bildband über den Kreuzweg zu publizieren. Sie sammeln öffentlich Geld für ihr Vorhaben.

Finanzmittel der Gemeinde sind längst vergeben

Etwa 1800 Euro koste es, den Bildband herauszubringen, so Haentjes-Holländer: „Das ist eine überschaubare Summe, aber die Finanzmittel der Gemeinde sind längst vergeben.“ Gedruckt werden soll es bei einer lokalen Druckerei. „Wir wollen nicht das günstigste Angebot irgendwo aus dem Internet heraussuchen“, sagt Link, während sie mit Haentjes-Holländer den Beamer für die Präsentation des Kreuzwegs positioniert.

Dass den beiden Frauen, die sich im Kirchenchor kennengelernt haben, der Kreuzgang so am Herzen liegt, ist der Bedeutung der Kunstwerke geschuldet. „Balke arbeitete mit einer besonderen Technik, die mit dem Barock korrespondiert“, erklärt Haentjes-Holländer. Dazu nutzte der Künstler Stuckmarmor, ein Gipsgemisch, Leimwasser und Farbpigmente. Die Intarsientechnik, bei der unterschiedlich gefärbte Gipsflächen aneinandergesetzt werden, sei sehr aufwendig, so Haentjes-Holländer weiter.

Die Bilder selbst sind mit 35 mal 35 Zentimetern relativ klein. Was den Betrachter vor weitere Herausforderungen stellt, die Kunstwerke inhaltlich wirklich zu erfassen. Denn, zeigt Haentjes-Holländer in der anschließenden Präsentation, es sind recht moderne und mit künstlerischer Interpretation versehene Kreuzgangbildnisse in den Farbtönen Schwarz, Weiß, Grau und Rot und etlichen Details. Die Fotos, die sie vorlegt, hat sie von Balkes Schwester erhalten. Auch mit dem Künstler selbst habe sie schon häufiger gesprochen.

Wie durch ein Schlüsselloch, was der sogenannten Vierpass-Darstellung, einer Art Kleeblattform geschuldet ist, schaut der Betrachter auf die jeweiligen Szenen, die den Leidensweg Christi darstellen und durch Feinheiten, wie Hintergründe und dargestellten Personen, anders gestaltet sind, als andere Kreuzgänge.

Wer das Projekt der beiden Frauen unterstützen möchte, kann sich per E-Mail an Haentjes-Holländer unter dohaeho@aol.com wenden.

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