Fastenwoche in Holzlar Sieben Tage Verzicht auf alle Genüsse

HOLZLAR · „Fasten. . . leichter geht es weiter“. Unter diesem Motto startet am Donnerstag, 25. Februar, die 26. Ökumenische Fastenwoche in Holzlar. Sieben Tage lang begeben sich rund 30 Frauen und Männer auf eine spannende Reise zwischen Verzicht, Genuss und Mord.

 Das sind die Organisatoren und Teilnehmer der Fastenwoche in Holzlar. Beratend zur Seite steht die Ärztin Dr. Brita Larenz (4. v.r.).

Das sind die Organisatoren und Teilnehmer der Fastenwoche in Holzlar. Beratend zur Seite steht die Ärztin Dr. Brita Larenz (4. v.r.).

Foto: Anke Vehmeier

Seit mehr als einem Vierteljahrhundert treffen sich jedes Jahr in Holzlar Menschen, die eine Woche lang gemeinsam fasten.

Die erste Fastenwoche startete 1991 in der katholischen Pfarrgemeinde Christ König Holzlar. Ein paar Jahre später schlossen sich weitere Gemeinden an – auch die evangelische. „Seitdem geht es reihum. In jedem Jahr richtet eine andere Gemeinde die Woche aus“, berichtet Lilo Patt-Krahe, die die Fastenwoche 2016 gemeinsam mit Ingrid Au, Andrea Helmus und Luzia Wörle vorbereitet hat. „Los geht es immer mit dem abnehmenden Mond. Zuvor überlegt sich das Organisationsteam ein Thema für die Woche“, erklärt Patt-Krahe.

In diesem Jahr lautet es „Fasten. . . leichter geht es weiter“, und das ist Programm, wenn die Fastenwoche am Donnerstag, 25. Februar, beginnt und am Mittwoch, 2. März, mit dem gemeinsamen Fastenbrechen endet. Grundlage der Fastenwoche ist das Buch „Wie neugeboren durch Fasten“ von Dr. Hellmut Lützner.

Das Besondere an der Fastenwoche in Holzlar ist das Begleitprogramm: Die Teilnehmer treffen sich an jedem Tag der Fastenwoche und bekommen jedes Mal etwas Neues geboten. So gibt es Yoga, Vorträge, eine Wanderung im Ennert und einen Krimiabend mit dem Beueler Autor Hermann Messinger. „Für mich ist das Fasten eine Erfahrung an Leib und Seele. Ich habe im Laufe der Jahre 58 Kilo abgenommen, aber ich habe auch sehr viel Positives für den Geist erfahren“, sagt Hans-Joachim Walter.

„Außerdem kann ich sagen, dass ich nach dem Fasten immer ausgeglichener und dankbarer gegenüber anderen Menschen bin“, sagt der Mann der ersten Stunde. Seit 26 Jahren nimmt er teil: „Damit bin ich der älteste Faster der Runde.“ Neu dabei ist hingegen Sylvia Burscheid. Sie kommt extra aus Alfter nach Holzlar: „Weil mir eine Bekannte auf einer Wanderung so sehr von der Holzlarer Gruppe vorgeschwärmt hat.“ Für sie soll die Fastenwoche ein Aufbruch sein. „Ich bin seit vier Wochen in Rente und habe mir so viel vorgenommen. Dafür möchte ich jetzt erst einmal den Kopf frei bekommen“, sagt sie. Dabei stehe nicht das Abnehmen im Vordergrund. „Sondern das Programm finde ich sehr spannend und abwechslungsreich. Und ich erwarte eine gewisse Spiritualität“, sagt die Alftererin.

Eva und Walter Scheuermann sind „Wiederholungstäter“: „Ich bin schon zum sechsten Mal dabei. Und das Fasten ist immer wie ein Abenteuer. Man weiß nie, was einen erwartet. Natürlich ist nicht jeder Tag schön und einfach, aber in der Gruppe wird man regelrecht durch die Woche getragen“, sagt die Niederholtdorferin. „Ein Teilnehmer sagte einmal, ‚der Samstag ist der Tag des Probesterbens‘, das ist mir bestens im Kopf geblieben“, ergänzt Ehemann Walter. Doch die beiden wollen die Woche gemeinsam meistern.

„Einfacher ist es eh zu zweit“, sagt Eva Scheuermann. „Ich finde es immer sehr imponierend, was das Organisationsteam jedes Jahr auf die Beine stellt. Die machen das alles ehrenamtlich und dahinter steckt so ein enormes Engagement. Einfach wunderbar“, lobt Hans-Joachim Walter. „Das ist auch das Erfolgsrezept, denn schließlich gibt es die Fastenwoche nun schon 26 Jahre. Für mich ist es immer ein Gewinn, daran teilzunehmen“, sagt der 73-Jährige.

Die Fastenwoche beginnt am Donnerstag, 25. Februar, um 20 Uhr, im katholischen Pfarrheim Christ König, Holzlar, Christ-König-Straße 15, mit einer Einstimmung der begleitenden Ärztin Dr. Brita Larenz. Sie steht den Teilnehmern die ganze Woche zur Seite. Wer noch dazukommen möchte, ist eingeladen. Weitere Informationen und Anmeldungen zur Fastenwoche gibt es bei Ingrid Au unter der Rufnummer 02 28/42 97 64 99.

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