Ärger in Roleber vor Grundschulstart Eltern schalten OB wegen Hygieneschutz ein

Roleber · Die Grundschule „om Berg“ in Roleber kann jetzt doch mit dem Unterricht der vierten Klassen starten. Schulpflegschaft klagte über die mangelnde Ausstattung der sanitären Anlagen.

 Seit Dezember 2019 ist der Neubau der Grundschule „om Berg“ in Betrieb. Die Stadt Bonn stattet Klassen mit Desinfektionsmitteln aus.

Seit Dezember 2019 ist der Neubau der Grundschule „om Berg“ in Betrieb. Die Stadt Bonn stattet Klassen mit Desinfektionsmitteln aus.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Vorbereitungen für den Schulstart der vierten Klassen am Donnerstag, 7. Mai, sind an der Gemeinschaftsgrundschule „om Berg“ holprig verlaufen. So schätzt jedenfalls die Schulpflegschaft die Situation in Roleber ein. „Wir mussten den Oberbürgermeister einschalten, um Bewegung in das Thema Hygiene-Ausstattung unserer Schule zu bekommen“, sagte Alexandra Friede, Vorsitzende der Schulpflegschaft, bei einem Ortstermin in Roleber.

Zwei Wochen habe das Städtische Gebäudemanagement (SGB) die Schulleitung bezüglich der Lieferung der erforderlichen Hygieneartikel vertröstet, so Friede. Das habe dazu geführt, dass die Schulleitung gegenüber der Schulpflegschaft die ursprüngliche für 4. Mai angedachte Wiederaufnahme des Unterrichts in Frage gestellt habe.

Mittlerweile habe der Hausmeister der Schulpflegschaft signalisiert, dass die Grundschule startklar sei und alle erforderlichen Desinfektionsmittel und Handtücher vorhanden seien. Davon habe sich SGB-Chef Lutz Leide vergangene Woche persönlich überzeugt, erklärte Alexandra Friede dem GA.

Der Neubau der GGS Om Berg ist im Dezember 2019 eröffnet worden. Abgesehen von kleinen – auch bei einem neuen Objekt völlig üblichen – Mängeln, die derzeit sukzessive beseitigt werden, gibt es aus Sicht der Stadt Bonn nichts, was als Mangel in Bezug auf die Hygieneausstattung genannt werden kann. Sämtliche Sanitärräume sind mit gefüllten Seifen- und Handtuchspendern ausgestattet. Vorhandene Druckluft-Händetrockner wurden außer Betrieb genommen und stattdessen zusätzliche Handtuchspender angebracht, teilte das städtische Presseamt auf GA-Nachfrage mit.

Die zwischenzeitlich zur Standardausrüstung gehörenden Seifen- und Handtuchspender in den Klassenräumen konnten aufgrund von Lieferschwierigkeiten noch nicht alle installiert werden. Deshalb hat die Stadt temporär für Ersatz gesorgt. Zum Vorwurf, die Ausstattung sei zu spät in der Schule eingetroffen, erklärte das Presseamt: „Am Mittwoch, 29. April, wurden einer vor Ort anwesenden Lehrkraft, die den Empfang quittiert hat, per Sonderzustellung der Schulpost sieben Sprühflaschen mit jeweils 500 Milliliter Desinfektionsmitteln sowie sechs wiederverwendbare Behelfs-Mund-Nasen-Schutz-Masken und 51 weitere Mund-Nasen-Schutz-Masken für den einmaligen Gebrauch im Notfall ausgehändigt.“

In Abstimmung mit der Schulaufsicht werden in Bonner Grundschulen grundsätzlich keine sogenannten Handdesinfektionssäulen – vergleichbar denjenigen in den Sekundarstufen I und II – aufgestellt und eingesetzt, weil eine mögliche Gefährdung der Kinder durch unsachgemäßen Gebrauch nicht auszuschließen sei. Es sei für alle Grundschulen festgelegt worden, wie viele Sprühflaschen mit Desinfektionsmitteln sie erhielten.

Dies sei abhängig von der Zahl der Klassen, die voraussichtlich zum Unterricht kommen. In der Regel würden zudem jeweils zwei Flaschen mehr als Reserve ausgegeben. Mit diesen Mitteln und den Papierhandtüchern sei es auch möglich, im Bedarfsfall tagsüber Tische und Oberflächen abzuwischen. Alle Schulleitungen seien vorab schriftlich über dieses Vorgehen informiert worden.

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