Regionalfinale von business@school Schülerteam des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums gewinnt mit "Wetstop"

BEUEL · Es war ein äußerst regnerischer Tag, als Michael Lenhardt aus Versehen in eine große Pfütze getreten war. Ein Produkt, das seine Schuhe im Handumdrehen wieder trocknete, müsste es geben, dachte der 19-jährige Schüler.

 Überzeugten mit ihrer Geschäftsidee: (v.l.) Florian Scharfenstein, Maximilian Niemeyer, Michael Lenhardt, Sabine Zahmel, Jan Kinder, Maximilian Wein und Finn Hoenig.

Überzeugten mit ihrer Geschäftsidee: (v.l.) Florian Scharfenstein, Maximilian Niemeyer, Michael Lenhardt, Sabine Zahmel, Jan Kinder, Maximilian Wein und Finn Hoenig.

Foto: Max Malsch

Mit fünf Freunden entwickelte er daraufhin den Prototypen einer Einlage, die aus dem Schuh die Nässe binnen einer Stunde wortwörtlich wegsaugt. "Wetstop" war eine so originelle Geschäftsidee, dass die sechs Schüler des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums damit nun als Sieger des Regionalfinales business@school hervorgingen, einer Initiative der Münchner Unternehmensberatung The Boston Consulting Group (BCG).

Der Regionalentscheid des Schülerwettbewerbes im Bereich NRW-Süd wurde ein Tag lang im Kardinal-Frings-Gymnasium ausgetragen. Zehn Schülerteams aus Bonn, der Region und Köln hatten sich dafür qualifiziert. "In erster Linie geht es bei dem über ein Jahr laufenden Projekt darum, Schülern Wirtschaftswissen beizubringen", erklärte Katja Hallbauer von der BCG.

Das passiere in drei Stufen: Schülergruppen, die sich freiwillig für das Projekt melden können, analysieren mit ihrem Lehrer zuerst ein börsennotiertes Großunternehmen, danach einen kleinen oder mittelständischen Betrieb. Höhepunkt ist dann die Entwicklung einer eigenen Geschäftsidee - einschließlich Marktanalyse und Finanzierungsplan. Beim Regionalentscheid galt es nun, die Geschäftsidee überzeugend zu präsentieren und sich den kritischen Fragen einer Wirtschaftsjury zu stellen. Die Jury machte es der "Wetstop"-Gruppe nicht leicht.

Ob sie denn auch die Absatzzahlen von Konkurrenzprodukten studiert hätten, wollte etwa Professor Marc Oliver Bettzüge von der Uni Köln wissen. Doch daran hatten die Schüler nicht gedacht. Dennoch beeindruckte die Idee und Präsentation ihrer Einlage auf Basis eines antibakteriellen Superabsorbers die Juroren am meisten. Doch auch von den neun anderen Geschäftsideen war die Jury beeindruckt.

So ging das Siebengebirgs-Gymnasium aus Bad Honnef mit einem neuartigen "Clean Cick" an den Start - ein Trittmechanismus für Türen, damit die Hände beim Öffnen hygienisch sauber bleiben. Die Liebfrauenschule hatte eine neuartige Einkaufstüte kreiert: "Lash it" soll das Einkaufen dank eines Kunststoffbügels erleichtern.

Für die Wetstop-Gruppe geht die Arbeit weiter: Sie reisen am 10. Juni zum Europafinale nach München. Um dort das Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro zu ergattern, muss sie nun an den Schwachstellen ihrer Präsentation feilen. "Wenn wir gewinnen, wollen wir uns mit den Einlagen vielleicht auch selbstständig machen", kündigte Michael Lenhardt an.

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