Kardinal-Frings-Gymnasium in Bonn Schüler lernen in Workshop alles über Digitalisierung

Limperich · Am Kardinal-Frings-Gymnasium haben Schüler an einem Workshop teilgenommen, der sie wissenschaftlich an die Digitalisierung heranführt. Sie erfuhren einiges Neues zu Datenklau und Manipulation.

Die Schüler sammeln Stichworte zur Frage, was im Netz gefährlich ist und wie man es kontrollieren oder regulieren kann.

Die Schüler sammeln Stichworte zur Frage, was im Netz gefährlich ist und wie man es kontrollieren oder regulieren kann.

Foto: Stefan Knopp

Welche Gefahren bringt die Digitalisierung mit sich, wie kann man sich davor schützen – wenn die beiden Biologie-Kurse des Kardinal-Frings-Gymnasiums den Workshop beendet haben, an dem sie derzeit teilnehmen, können sie diese Fragen beantworten. Sie haben dann vielen Gleichaltrigen, aber auch vielen Erwachsenen voraus, dass sie sich nicht nur grundlegend mit der Materie befasst haben, sondern wissenschaftlich.

„Kennen Algorithmen, mich besser als ich selbst?“ lautet der Titel des Projektes, das die Stiftung Wissen der Sparkasse KölnBonn schon seit 2010 durchführt. Finanziert wird das von der Fritz Thyssen Stiftung, wissenschaftliche Unterstützung hat man sich beim cologne center for ethics, rights, economics and social siences of health, kurz ceres, geholt. Von dort waren am Mittwoch die Dozenten Christiane Jannes und Björn Schmitz-Luhn ans KFG gekommen, die zusammen mit Julia Erber-Schropp von der Stiftung Wissen die Schüler der Q1 in die Thematik einführten.

Mit den Grundlagen müsse man eigentlich schon früher anfangen, meinte Erber-Schropp. Aber dieser Workshop setze vieles voraus und gehe in die Tiefe. Darüber hinaus wolle man auch ein berufliches Interesse am Themenfeld wecken. Für Biolehrer Markus Möhring, auch stellvertretender Schulleiter, war das eine gute Gelegenheit. „Als Schule finden wir es wichtig, dass die Schüler auf diese Art und Weise eine Menge über das Thema Digitalisierung erfahren“, sagte er. „Und dass man reflektiert.“

Was ist ein Algorithmus, wie arbeitet er, wie kann man ihn verwenden und was gilt es zu beachten? Das waren die zentralen Fragen. Vieles wussten die Schüler schon, aber einiges war zumindest Lillith und Niklas (beide 16) neu. „Zum Beispiel die Datenaufnahmen von Google“, meinte Niklas. „Dass das so komplex ist, hätte ich nicht gedacht. Und Lillith war überrascht, „dass dort so viele Daten verkauft werden“. Sie habe sich bislang nicht so viele Gedanken darum gemacht, aber jetzt ein Gefühl dafür bekommen, „dass man durch Werbung stark beeinflusst werden kann im Alltag“.

Der Workshop geht nächste Woche weiter, dann verbunden mit einer Exkursion zur Hochschule Fresenius in Köln. Dort werden verschiedene Dinge vertieft, die im ersten Workshop-Modul angesprochen wurden: Meinungsbildung in der digitalen Welt, Umgang mit digitaler Vielfalt, selbstbestimmte Nutzung digitaler Möglichkeiten, Algorithmen in der Gesundheitsversorgung und mehr. Abends nehmen sie an einer öffentlichen Podiumsdiskussion mit renommierten Wissenschaftlern teil.

An ihrer Schule erörterten die Jugendlichen, was bei der Internetnutzung wichtig ist und worin Gefahren bestehen: in der Datenspeicherung etwa, im Datenklau, in der Manipulation von Meinungen durch Fake News. Und sie erarbeiteten, wie man sich schützt, vor allem durch Sicherheitssoftware, gescheite Passwörter – und durch gesunden Menschenverstand bei der Weitergabe von persönlichen Informationen. Es gehe um die Freiheit, „das man selbst bestimmen kann, welche Daten eingesetzt werden und welche nicht“, sagte Schmitz-Luhn. Dafür müsse man ein Bewusstsein schaffen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort