Rathaus in Beuel Schüler informierten sich über Auslandsaufenthalt

BEUEL · Vor dem Schulabschluss einige Zeit lang im Ausland zu verbringen - viele Schüler wünschen sich den Perspektivwechsel, den ein Auslandsaufenthalt mit sich bringt. Im Zuge der Schulzeitverkürzung scheuen sich jedoch immer mehr Schüler, den Schritt ins Ausland zu wagen.

Die Bonner Stadtschulpflegschaft möchte gemeinsam mit Anbietern von Auslandsaufenthalten dennoch dazu ermutigen. Auf einer Info-Veranstaltung im Beueler Rathaus kamen Schüler und ihre Eltern mit den Anbietern ins Gespräch.

Rund 19.000 deutsche Schüler zieht es jährlich ins Ausland. Auch Paul Dünkelmann ist dem Ruf der Ferne gefolgt. Der 15-Jährige aus Bonn hat über die Organisation Weltgewandt mehrere Monate in Neuseeland verbracht. "Ich habe mich hier gelangweilt und wollte einfach mal was Neues erleben", so der Schüler.

In seiner Heimat auf Zeit habe er sich schnell zu Hause gefühlt: "Ich vermisse die Menschen, die dort sehr offen und freundlich sind." Für Sophia Baumann steht ein Auslandsbesuch hingegen noch bevor. Für die 15-Jährige steht fest, dass es in die USA gehen soll. Mindestens ein Jahr will sie dort verbringen. "Ich reise sehr gerne und interessiere mich für fremde Menschen und Kulturen", so die Schülerin. Angst davor, in Deutschland etwas zu verpassen, hat sie nicht. "Freunde findet man überall und es gibt ja auch das Internet, um in Kontakt zu bleiben."

Elena Weingarten von der Organisation ec.se kennt aber auch die Zweifel und Fragen, mit denen insbesondere Eltern zu ihr kommen. Ihre Aufgabe ist es deshalb, Vertrauen aufzubauen. "Jeder Schüler hat einen Betreuer vor Ort, der bei Problemen vermittelt", sagt Weingarten, die in ihrer Schulzeit zehn Monate in den USA verbracht hat. Im schlimmsten Fall sei es auch möglich, die Gastfamilie zu wechseln. Die gesammelten Erfahrungen seien aber unbezahlbar. Häufig sorgten sich die Eltern darüber hinaus um die Noten ihrer Sprösslinge, sagt Hartmut Dutz von der Stadtschulpflegschaft Bonn. Die Schulzeitverkürzung lasse den Schülern zudem weniger Zeit für einen Aufenthalt.

Ein Aufenthalt lasse sich meist dennoch realisieren, etwa durch kürzere Aufenthalte in den Ferien oder der Möglichkeit, ein Schuljahr zu wiederholen "Eltern sollten diesen Schritt mit ihren Kindern gemeinsam angehen und wagen", so Dutz. "Von der Frage nach den Noten sollte man sich nicht zu sehr irritieren lassen, in 98 Prozent der Fälle passt es für die Schüler."

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