Wetter heiß-kalt Schlechte Bilanz beim Hüpfburgenland in Beuel

Beuel · Das Wetter verhagelt dem Hüpfburgenland an der Siegburger Straße die Bilanz - erst war es zu kalt, dann zu heiß. Im nächsten Jahr könnte das Ausflugsziel schon an anderer Stelle stehen.

 Bei den hohen Temperaturen macht der Rutsch ins kalte Wasser besonders viel Spaß.

Bei den hohen Temperaturen macht der Rutsch ins kalte Wasser besonders viel Spaß.

Foto: Benjamin Westhoff

Puh! Das ist gerade noch einmal gut gegangen. So schnell lassen sich Sophia und Louis nicht einschüchtern. Auch nicht von den spitzen Zähnen, die aus dem Maul des Haifischs herausragen. „Du kriegst uns nicht“, ärgern die sechs- und achtjährigen Geschwister den Meeresräuber und retten sich mit einem beherzten Sprung aus dem Schlund des Ungeheuers. Mehr als 20 verschiedene Hüpfburgen – in Form eines Haifischs, eines urzeitlichen Dinos oder eines gefährlichen Piraten – wollen die beiden an diesem Nachmittag nach Herzenslust ausprobieren. „Wir sind zum ersten Mal mit unseren Eltern hier, und es gibt so viel, was wir noch testen wollen“, erklärt Louis und erkundet das Terrain. Währenddessen haben es sich die Eltern in Liegestühlen unter Bäumen gemütlich gemacht – ein idealer Sommertag für kleine und große Besucher.

Besonders beliebt sind die Kasperletheater-Aufführungen

Seit Mai gastiert Familie Liebe aus Euskirchen wieder mit ihrem Kinderspielpark auf dem Gelände an der Siegburger Straße in Beuel. Dort haben sie Hüpfburgen, Wasserrutschen, Planschbecken, Quadtbahn sowie Bungee- und Trampolinanlagen aufgebaut. Besonders beliebt sind allerdings die Kasperletheater-Aufführungen im Zelt.

„Die Liebes“ sind eine bekannte Schaustellerfamilie. Schon Opa Wilhelm Liebe war mit seiner Ponyreitbahn über Jahrzehnte eine feste Größe auf Pützchens Markt. Damit in diesem Geschäft alles rund läuft, müssen alle mit anpacken. „Wir brauchen jede Hand“, erklärt der Chef vom Hüpfburgenland. Neben Ehefrau Carmen sorgen die vier Söhne Dennis, Meikel, Marlon und Louis für den reibungslosen Ablauf.

Seit mittlerweile fünf Jahren kommt die Familie im Sommer mit Wohnwagen, Anhängern und Zugfahrzeugen auf die Wiese an der Autobahnauffahrt. In diesem Jahr mit „durchwachsenem Ergebnis“, beklagt der Chef. „Das Wetter hat es uns wirklich nicht leicht gemacht.“ Denn nach der Eröffnung am 1. Mai war es tagelang viel zu kalt für die Jahreszeit und mit Beginn der Schulferien verhagelte das tropische Sommerwetter die Bilanz. „Gerade in der vergangenen Woche kamen nur wenige Besucher“, zieht Dennis Liebe Bilanz. Alle hoffen jetzt, dass wenigstens die letzten Tage gut fürs Geschäft sein werden. „Ideal sind Temperaturen zwischen 24 und 27 Grad sowie weder Regen noch Wind. Dann kommen die Familien, um bei uns einen schönen Urlaubstag zu genießen“, so der Chef.

Schließlich laufen selbst bei geringem Besucherandrang die Kosten unverändert weiter. „Wir müssen den Boden regelmäßig wässern, damit das Gras nicht verbrennt und in die Hüpfburgen müssen wir immer wieder Luft pumpen. Egal wie viele Gäste kommen.“ Beliebt sind auch die XXL-Legosteine. Benjamin und Leonie haben sich bereits mit genügend Baumaterial eingedeckt. „Wir bauen uns ein Haus“, erklärt der Fünfjährige. Konkret heißt das: Er sucht die Farbe der Steine aus und Leonie zieht die Außenmauern hoch. Und wenn die Bauherren Abwechslung von der „Arbeit“ brauchen, dann geht es entweder in ein Planschbecken oder auf eine der Wasserrutschen. „Zum Glück haben wir Badesachen an“, erklärt Leonie.

Neuer Standort innerhalb der Stadt gesucht

Ob das Hüpfburgenland im kommenden Jahr wieder an dieser Stelle stehen wird, das weiß Dennis Liebe derzeit noch nicht. „Wir können die Wiese nur so lange nutzen, bis hier gebaut wird“, erklärt er. Sobald die ersten Bagger für ein neues Geschäfts- und Wohnhaus anrollen, muss er für seine Zugmaschine, Wohnwagen und vor allem die vielen Spielgeräte einen anderen Ort wählen. „Wir hoffen, dass wir innerhalb der Stadt einen ähnlichen Standort bekommen“, so Dennis Liebe. „Ideal wäre eine Wiese von 3000 bis 4000 Quadratmetern.“

Das Hüpfburgenland gastiert noch bis 12. August an der Siegburger Straße 187. In den Ferien ist von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene 2,50 (ermäßigt 2 Euro), für Kinder 8 (ermäßigt 7 Euro).

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