Pützchens Markt geht los Schausteller stehen in Startlöchern

BEUEL · Der 648. Pützchens Markt kann am Freitag starten: Platzmeister Dieter Schubert gab am Donnerstagabend beim Rundgang der Bezirksvertretung Beuel über das Kirmesgelände bekannt, dass alle Fahrgeschäfte und Buden auf den Marktwiesen aufgebaut sind.

 Geselliger Bierleitungstest auf Pützchens Markt: An einigen Buden, wie hier beim Beueler Häärekomitee, gab es am Donnerstagabend Freibier für die ersten Kirmesbesucher.

Geselliger Bierleitungstest auf Pützchens Markt: An einigen Buden, wie hier beim Beueler Häärekomitee, gab es am Donnerstagabend Freibier für die ersten Kirmesbesucher.

Foto: Max Malsch

Um 15 Uhr wird Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch den Jahrmarkt mit dem Fassanstich eröffnen. Anschließend verabschiedet sich das Stadtoberhaupt von den Bonnern - natürlich mit einem selbst getexteten Lied. Am Sonntag wird bekanntlich sein Nachfolger gewählt.

Am Donnerstagabend strömten bereits mehrere hundert Gäste nach Pützchen und verschafften sich einen Eindruck von den Budengassen. Am Stand des Beueler Häärekomitees herrschte prächtige Stimmung: Zur Blasmusik der LiKüRa-Ehrengarde zapften die Karnevalisten Kölsch - das sogenannte Bierleitungstesten erfolgt ohne Einnahmen.

Am Freibierstand wurde intensiv über das Marktgeschehen diskutiert. Einige Kirmesfreunde bedauern sehr, dass der Stand der "Gaffel-Brothers" in diesem Jahr fehlt. Marktmeister Günter Dick nannte den Grund: "Wir konnten den Ausschank nahe der Marktschule wegen des dortigen Menschenandrangs nicht mehr genehmigen. Dort verläuft ein Rettungs- und Fluchtweg, der im Ernstfall als solcher auch genutzt werden muss. Polizei und Stadt waren in dieser Frage einer Meinung."

Vom Krankenbett aus wird Bezirksbürgermeister Guido Déus die Kirmes verfolgen. Er laboriert nach wie vor an den Folgen seines schweren Skiunfalls vom vergangenen Winter. Sein Stellvertreter Ralf Laubenthal leitete gestern Abend die Sitzung der Bezirksvertretung Beuel und nahm mit großer Zufriedenheit die Äußerung eines Schaustellers zur Kenntnis: "Wir sind mit allem bislang wunschlos glücklich."

CDU-Ratsherr Georg Fenninger äußerte in seiner Funktion als Vorsitzender des DRK-Kreisverbands die Sorge, dass während der Kirmes nicht genug Hilfskräfte zur Verfügung stehen könnten: "Die Stadt Bonn hat alle vier Katastrophenzüge nach Hennef zur Betreuung von Flüchtlingen entsandt. Drei Züge hätten meiner Meinung nach gereicht. Personell pfeift das DRK jetzt auf dem letzten Loch."

Bürgermeister Reinhard Limbach fragte die Verwaltung nach der Zukunft von Pützchens Markt: "Wie wird die 660. Kirmes aussehen. Können wir diesen Standard halten, obwohl uns dieses Jahr zwei Top-Fahrgeschäfte wegen angeblich wirtschaftlich interessanterer Plätze abgesagt haben?"

Günter Dick gab sich zuversichtlich, merkte aber an: "Wir werden die Entwicklung im Auge behalten. Sollte sich diese Tendenz fortsetzen, müssen wir nochmals über die Dauer von Pützchens Markt nachdenken." In diesem Jahr muss die Kirmes laut Dick ohne Mega-Attraktion auskommen, weil parallel verlaufende Veranstaltungen eine längeren Zeitrahmen anbieten.

An den fünf Kirmestagen werden erstmals deutlich mehr Fahrradständer und Parkplätze für Behinderte von der Stadt zur Verfügung gestellt. Von Freitag bis Dienstag wird die Polizei täglich mit rund 100 Beamten im Einsatz sein. Geplant sind Fußstreifen, die jeweils aus zwei Polizisten und einem Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamts bestehen. "Wir wollen auf den Marktwiesen eine starke Präsenz zeigen", sagte Polizeichef Gerd Mainzer.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort