Kommentar Sankt Florian lässt grüßen

Der Parkplatzstreit in Oberkassel erinnert an das Sankt-Florian-Prinzip. Niemand will parkende Autos vor seinem Gebäude stehen haben, und deshalb schlagen die Anlieger jeweils die andere Straßenseite als Parkraum vor. Das kann nicht im Sinne eines friedlichen Miteinanders sein.

Grundsätzlich ist die Rechtslage klar: Vor der Alten Evangelischen Kirche darf in der Zipperstraße nicht geparkt werden. Allerdings wurde das illegale Parken bis zum Frühjahr von der Stadt geduldet, weil keine Klagen laut wurden. Das hat sich geändert. Das Presbyterium fordert freien Blick auf Bonns älteste evangelische Kirche. Dieses Ansinnen ist nachvollziehbar, darf aber nicht ausschließlich zu Lasten der Nachbarschaft gehen.

Eine Lösung, die beide Parteien zufriedenstellt, gibt es derzeit nicht. Egal, wie die Politik im September entscheidet, es wird wahrscheinlich einen Verlierer geben. Es sei denn: Kirche und Nachbarn verständigen sich auf einen Kompromiss. Und genau diese Einigung darf man eigentlich erwarten.

Presbyterium und Nachbarschaft sind gefragt, sich an einen Tisch zu setzen und das Problem im friedlichen Miteinander aus der Welt zu schaffen.

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