Bürgerverein Ramersdorf bedankt sich Franziskanerinnen feiern 100 Jahre Herz-Jesu-Kloster

Ramersdorf · Seit 100 Jahren gibt es das Herz-Jesu-Kloster in Ramersdorf. Diese Jubiläum haben die sechs verbliebenen Schwestern der „Franziskanerinnen vom Heiligsten Herzen Jesu“ mit einer kleinen Feier begangen.

 Zum Gratulieren besucht Wilfried Mermagen die Schwestern: (v.l.)  Generaloberin Katharina, Schwester Edelburg, Schwester Edith und Schwester Adelheidis – die Schwestern Verena und Ruth waren krank.

Zum Gratulieren besucht Wilfried Mermagen die Schwestern: (v.l.)  Generaloberin Katharina, Schwester Edelburg, Schwester Edith und Schwester Adelheidis – die Schwestern Verena und Ruth waren krank.

Foto: Schmidt

Es war eine stille Feier. Seit 100 Jahren gibt es das Herz-Jesu-Kloster in Ramersdorf. Nun begingen die sechs verbliebenen Schwestern der „Franziskanerinnen vom Heiligsten Herzen Jesu Rekollektinnen“, wie der Orden offiziell heißt, ihr Jubiläum. Sie feierten, wie es den Orden auszeichnet, still und leise mit einer Messe. Sie wurde von Norbert Grund, Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Zwischen Rhein und Ennert, in der neuen Kapelle des Ordens gelesen.

„Eigentlich wollten wir eine größere Feier machen“, erzählt Generaloberin Katharina Kowalczyk, „doch wegen Corona war es nur eine kleine.“ Denn auch in der Kapelle musste der „Corona-Abstand“ gewahrt werden. Von der aktiven Pflege im Altenheim, wie es in den letzten Jahren üblich war, mussten sich die Schwestern weitestgehend zurückziehen. Mit 63 Jahren ist Generaloberin Katharina die jüngste Schwester, die älteste ist 93. Katharina ist noch in der Seelsorge im Heim aktiv. „Ich bin froh, dass ich hier sein darf“, erzählt sie. Eigentlich wollte die gebürtige Polin nur einen Monat zu Besuch kommen, jetzt ist sie bereits 40 Jahre in Ramersdorf.

Bürgerverein Ramersdorf bedankt sich bei den Schwestern

Zwei Tage nach der Messe schaute Wilfried Mermagen vom Bürgerverein Ramersdorf vorbei, um im Namen der Bewohner des Ortsteils zu gratulieren. Er erinnerte nicht nur an die Geschichte des Klosters und an den Aufbau nach dem Zweiten Weltkrieg, sondern auch an einige Schwestern, die ihm unvergessen sind. An Schwester Aurelia zum Beispiel, die wegen ihres Engagements für italienische Gastarbeiter auch „Schwester Italia“ genannt wurde. Mit dem Fahrrad, Moped und ihrem unvergessenen blauen Käfer war sie 38 Jahre lang unterwegs. Bis an ihr Lebensende schickte sie selbstgepackte Pakete mit Hilfsgütern nach Russland und in die Ukraine.

Oder an die Schwestern Ruth und Edelburg mit ihrem legendären Kaffeeklatsch am Freitagnachmittag, an ihre Gymnastikstunden, an die Bingo- und Liederabende. Mermagen lobte Schwester Katharina ausdrücklich für ihre weitsichtige Entscheidung, das Klostergelände zu verkaufen und somit ihren Mitschwestern ein neues Zuhause sowie den pflegebedürftigen Menschen ein Altenheim zu geben. „Heute freuen sich die Ramersdorfer immer, wenn sie die Schwestern sehen, denn sie wissen, da ist für sie ein offenes Ohr und sie wissen auch, dass die Schwestern für sie beten“, sgat Mermagen.

Der Bürgerverein Ramersdorf bittet alle Bürger darum, nicht per E-Mail oder Telefon zu gratulieren, sondern ‚altmodische’ Gratulationskarten an das Herz-Jesu-Kloster Ramersdorf in der Lindenstraße 62-66 in 53227 Bonn zu schicken. Weitere Informationen und Anregungen finden sich auf der Homepage des Bürgervereins.

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