Bonner Bogen "Rheinwerk 3" ist fertiggestellt

RAMERSDORF · Die Rheinfront am Bonner Bogen ist seit wenigen Tagen städtebaulich abgeschlossen. Mit der Fertigstellung des Bürocampus "Rheinwerk 3" sind die Bauarbeiten nach rund zwölf Jahren an der Uferseite nahezu fertig. Auf der östlichen Seite des Bonner Bogens haben hingegen die ersten Arbeiten für das Rhein-Palais des Kölner Investors Ewald Hohe begonnen.

 Viel Glas bestimmt die Architektur von Rheinwerk 3.

Viel Glas bestimmt die Architektur von Rheinwerk 3.

Foto: Holger Willcke

Zum "Rheinwerk 3": Gut 60 Prozent der 21 500 Quadratmeter Bürofläche sind inzwischen vermietet. Mit Fertigstellung der Gebäude hat sich die Zahl der Firmenansiedlungen am Bonner Bogen auf 48 Unternehmen erhöht.

Die neuen Mieter sind vor allem Dienstleister aus der IT-Branche, Anbieter von Medizinprodukten und universitätsnahe Einrichtungen. "Besonders beliebt sind die Flächen in den gläsernen Gebäudeköpfen, die zum Platz und zur Rheinseite eine markante Adressbildung für die Nutzer darstellen", erklärte Ludwig Frede, Geschäftsführer der Rheinwerk 3 GmbH.

Bereits seit Herbst 2013 ist der Gebäuderiegel 3 bezogen. Hier hat die Europazentrale des Softwareanbieters SER Solutions Deutschland GmbH ihren Sitz. Im Erdgeschoss bietet die Restaurantkette L'Osteria eine italienische Frischeküche.

In den jetzt fertiggestellten Gebäuderiegeln 1 und 2 haben die Sirtex Medical Europe GmbH, das Datenschutzberatungsunternehmen 2B Advice, die Plancal Service- und Entwicklungs GmbH und die FOM Fachhochschule für Ökonomie und Management ihre Tätigkeit aufgenommen.

Die Internationale Akademie für Pathologie, die unter anderem einen Hörsaal für 62 Personen zur Veranstaltung von Kongressen einrichten will, wird im Juli 2014 ihren Betrieb aufnehmen. In der Tiefgarage wurden 305 Stellplätze in Betrieb genommen.

Insgesamt stehen jetzt am Bonner Bogen 1200 öffentliche Parkplätze zur Verfügung. Die 72 Millionen Euro teuren Gebäude sind ein Gemeinschaftsvorhaben der Projektentwickler BonnVisio und der Renum Projektgruppe.

Nach Vollvermietung soll das Green Building veräußert werden. Mit Rheinwerk 3 hat der Bonner Architekt Karl-Heinz Schommer seine zehnjährige Entwicklungsarbeit am Bonner Bogen abgeschlossen. "Ich freue mich, dass die planerische Idee, an diesem Standort eine neue Landmarke gegenüber dem Rheinauenpark entstehen zu lassen, gelungen ist." Insgesamt sind seit 2003 über 80 000 Quadratmeter oberirdische Nutzfläche entstanden.

Auf der anderen Seite der Joseph-Schumpeter-Allee haben vor einigen Tagen die ersten Arbeiten für das neue Rhein-Palais begonnen. Der Kölner Investor Ewald Hohr hat mittlerweile die Baugenehmigung für den ersten Teilabschnitt von der Stadt Bonn erhalten.

Das 100-Millionen-Euro-Projekt ist in drei Bauabschnitte gegliedert. "Wir haben die Fläche gerodet. Jetzt laufen die Arbeiten für den Abbruch der alten Fundamente der ehemaligen Zementfabrik", erklärte Magdalena Lübke, Prokuristin der Firma Ewald Hohr Wohnungsbau.

Im späten Frühjahr sollen die eigentlichen Bauarbeiten für den ersten Teilabschnitt beginnen - und der liegt im Süden in Richtung Parkhochhaus. Dort werden ausschließlich Gebäude für Büronutzung errichtet.

Die Stadt Bonn hat mehrmals darum gebeten, im Rhein-Palais auch Wohnungen unterzubringen, damit der Bonner Bogen auch in den Abendstunden belebt ist. "Über den Wohnungsanteil verhandeln wir derzeit noch mit der Stadtverwaltung", sagte Lübke.

Für die Bauabschnitte zwei und drei besitzt Hohr noch keine Baugenehmigung. Gegenüber vom Kameha Grand Hotel sollen auf einer Fläche von 33 000 Quadratmetern mehr als 120 Büro- und Gewerbeeinheiten entstehen.

Außerdem soll eine Tiefgarage mit 700 Stellplätzen errichtet werden. Hohr will in seinem Gebäudeensemble Arbeiten, Wohnen und Freizeit miteinander verknüpfen: Vorgesehen sind auch Versorgungsmöglichkeiten des täglichen Bedarfs. Vorstellbar sind unter anderem Friseur, Drogerie und Apotheke, ein Lebensmittel-Sortimenter oder gut sortierter Großkiosk sowie ein Gaststättenbetrieb.

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