Beueler Rheinaue Rheinaue in marodem Zustand

Beuel · Wenn Siegfried Schwedt und Anita Niemann beim abendlichen Spaziergang durch die Beueler Rheinaue unterwegs sind, dann ärgern sich beide jedes Mal im gleichen Streckenabschnitt über den Zustand in diesem hoch frequentierten Naherholungsgebiet.

 Der Trampelpfad auf der Liegewiese ist an manchen Stellen bis zu zwei Meter breit und von Baumwurzeln durchzogen.

Der Trampelpfad auf der Liegewiese ist an manchen Stellen bis zu zwei Meter breit und von Baumwurzeln durchzogen.

Foto: Holger Willcke

„Es geht uns speziell um den Abschnitt zwischen dem Bootshaus der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und dem Biergarten 'Blauer Affe'. Dort gibt es zum Beispiel Gefahrenstellen für Spaziergänger und Jogger auf einem eigentlich gar nicht dahin gehörenden Trampelpfad“, klagte Schwedt.

Als genauso ärgerlich empfindet das Rentnerpaar das sukzessive Verschwinden der von der Stadt Bonn angelegten Grillplätze am Rheinufer. „In besagtem Abschnitt gibt es nur noch einen und der ist in einem ganz schlechten Zustand. Die übrigen Grillplätze sind über die Jahre eingeebnet worden. Wahrscheinlich fehlt der Stadtverwaltung das erforderliche Geld für dringend notwendige Pflegemaßnahmen in der Beueler Rheinaue“, sagte der Beueler.

Weil sich der Zustand am nördlichen Ende der rechtsrheinischen Rheinaue von Jahr zu Jahr verschlechtert und nach Einschätzung des Ehepaars von städtischer Seite nichts gegen die „Verwilderung“ und „Zerstörung“ des Geländes unternommen wird, will Schwedt jetzt einer Bürgerantrag an die Bezirksvertretung Beuel schicken. „Ich bitte darum, dass sich die Politiker und die Stadtverwaltung dieses Problems annehmen und entsprechende Maßnahmen ergreifen“, forderte Schwedt.

Der Beueler, der nur wenige Meter von der Rheinaue entfernt wohnt, kennt auch den Grund für die Problemstellen: „Vor rund zehn Jahren hat sich einige Meter neben dem Fuß- und Radweg ein Trampelpfad gebildet, weil Mountainbiker und Jogger über die Liegewiese gefahren beziehungsweise gelaufen sind. Dieser Trampelpfad wurde immer breiter und misst jetzt an manchen Stellen bis zu zwei Meter Breite.“ Durch Abnutzung und Erosion durch Regenfälle liegen jetzt einige Wurzeln der dortigen Platanen-Allee frei. Diese Wurzeln stellen eine Stolperfalle dar - besonders abends und nachts. Das Ehepaar sorgt sich auch langfristig um das ökologische Gleichgewicht der Bäume und folglich um deren Standsicherheit.

Bedauerlich sei auch die Situation der Allee-Bänke, so Schwedt. „Früher gab es hier viel mehr Sitzbänke. Da sie nicht im Erdboden verankert sind, sind wohl einige gestohlen worden“, vermutet er. Hin und wieder verschlägt es das Ehepaar in die Bonner Rheinaue. „Dort drängt sich mir der Eindruck auf, dass die Stadt Bonn da einen deutlich umfangreicheren Pflegeaufwand betreibt“, so Schwedt. Das Ehepaar hofft nun, dass ihr Bürgerantrag Unterstützer findet und die Stadt bald in Höhe der Platanen-Allee aktiv landschaftspflegerisch wird.

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