Pützchens Markt 2009: Angriff auf Gesetze der Schwerkraft

Die 642. Auflage des Jahrmarkts wird wieder spektakuläre Fahrten, aber auch nostalgische Buden bieten

Pützchens Markt 2009: Angriff auf Gesetze der Schwerkraft
Foto: Max Malsch

Pützchen. Pützchens Markt ist und bleibt attraktiv. Zumindest können sich Evi Zwiebler, Leiterin der Bürgerdienste, und Marktleiter Günter Dick nicht über mangelndes Interesse seitens der Schausteller beklagen. Im Gegenteil. Man hatte mal wieder die Qual der Wahl.

1 800 Bewerbungen galt es auch in diesem Jahr wieder zu sichten und eine Auswahl von 550 Geschäften treffen. "Wie immer bieten wir vom 11. bis 15. September eine Mischung aus Hightech und Nostalgie, aus Neuem und Altbewährtem und für jede Generation etwas an", sagte Dick am Freitag bei der Präsentation der Hauptattraktionen.

Doch zunächst mal die traurige Nachricht für alle Kinder: Der Mäusezirkus ist diesmal nicht dabei. Dafür gibt es aber jede Menge anderer Spaßfaktoren, die sich auf dem 80 000 Quadratmeter großen Gelände konzentrieren. Wer auf der Frontlänge von 4,5 Kilometern nicht auf seine Kosten kommt, ist selbst schuld.

"Absolute Superlative" habe man wieder gebucht, verspricht Dick. Sechs der 21 Fahrgeschäfte sind überkopf fahrende, darunter erstmals dabei Airwolf: Jede Fahrt in den beiden Gondeln ist einzigartig, weil die Drehung der Hauptachse, die Rotation der Flugkörper sowie die Überschlagsmomente der Gondeln selbst jeweils von Hand gesteuert werden.

Der Name Airwolf komme, erklärt Dick, "weil die Fahrt an die trudelnden Bewegungen eines abstürzenden Hubschraubers erinnern". Dick: "Das Geschäft hat beim Fachpersonal einen hohen Stellenwert." Auch Premiere in Pützchen wird Yntoxx haben, das rasante Fahrten in Gondeln an der Spitze eines Pendels bietet.

Wieder dabei ist die größte transportable Wildwasserbahn der Welt von Joachim Löwenthal und natürlich das Wahrzeichen von Pützchens Markt: das Riesenrad. Das Kettenhochkarussell, das dieses Jahr kommt, wird das vom vorigen Jahr um einige Meter überbieten: In 55 Metern Höhe drehen sich die Doppelsitze und bieten einen herrlichen Blick über die Region.

Für den Ausblick wird das "Fachpersonal", wie Dick die Wagemutigen bezeichnet, keinen Sinn haben, wenn es sich auf den Freifallturm Countdown begibt. Mit 59 Metern geht es wahrlich hoch hinaus. Der Clou: Die Fahrgäste erleben nicht nur den freien Fall, sondern werden auch mit Raketengeschwindigkeit in die Höhe geschossen.

Einen "gewaltigen Angriff auf die Gesetze der Schwerkraft" führt der Booster aus. Er dreht sich praktisch in alle Himmelsrichtungen, folgt verschiedenen Kreisbahnen und geht dabei noch in die Schräglage. Mitfahrer sollten einen guten Magen haben.

Mit 5,5 PS fing auch mal Michael Schumacher an. Die Go-Kart-Bahn "Europa-Ring" verspricht eine Fahrt über verschiedene Ebenen auf Schumis Spuren.

Weblink Alles über den Riesen-Rummel auf der Seite Pützchens MarktDas Wahrzeichen von Kuala Lumpur, die Petronas Towers, standen Modell für The Tower, eine weitere hochkarätige Premiere auf dem Platz. Das Event-Center wird seine Welturaufführung vorher auf der Düsseldorfer Rheinkirmes haben. In dem Laufgeschäft werden laut Dick die Elemente Feuer, Wasser und Luft spektakulär in Szene gesetzt.

So kann man einem Vulkanausbruch beiwohnen, bei dem die glühend heiße Lava die Wände herabläuft. Die Besucher müssen einen reißenden Urwaldstrom überqueren und finden sich im Auge eines Tornados wieder. Wer das alles überlebt, darf sich anschließend auf der Aussichtsplattform in Höhe von 28 Metern in der Gastronomie stärken.

Dick und Zwiebler sind zuversichtlich, dass der Pützchens Markt in diesem Jahr eine Million Menschen anlocken wird. Die Preise sollen laut Dick auf dem Vorjahresniveau bleiben. Letztlich habe die Stadt auch ihre Kosten im Rahmen gehalten. Denn die rund 500 000 Euro müssen über die Standgebühren wieder reingeholt werden. Zwiebler: "Der Pützchens Markt kostet den Steuerzahler keinen einzigen Euro."

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