Kombibad in Ramersdorf Protest gegen Rheinauen-Standort

BEUEL · Die LiKüRa-Bürgervereine Limperich, Küdinghoven und Ramersdorf unternehmen jetzt gemeinsam einen Vorstoß gegen die Pläne der Bonner Stadtverwaltung, ein Kombibad samt Sauna und Wellnessanlagen in der Beueler Rheinaue zu errichten.

In Kürze werden sie eine entsprechende Resolution an den designierten Oberbürgermeister Bonns, Ashok-Alexander Sridharan, schicken.

"Seit Jahrzehnten müssen wir uns energisch für die Freihaltung der rechtsrheinischen Rheinaue einsetzen, weil entweder die Stadtverwaltung oder die Politik immer wieder neue Nutzungsformen ins Spiel bringen", erklärte Karl Wengenroth, Vorsitzender des Bürgervereins Limperich.

Ein für alle Mal müsse jetzt geklärt werden, dass die Rheinaue ein Landschaftsschutzgebiet sei, das zur Naherholung und Freizeitgestaltung der Bürger diene. Auch die Verkehrssituation am Landgrabenweg würde eine zusätzliche Verkehrsquelle nicht zulassen.

Michael Quabeck, Vorsitzender des Bürgervereins Küdinghoven, bezeichnete es als großen Fehler, dass die Stadt Bonn die Jugendverkehrsschule ohne öffentliche Diskussion geschlossen hat: "Ein Dialog mit den Bürgern hätte sicherlich zu einer anderweitigen Trägerschaft geführt." Alle drei Bürgervereine begrüßen die Bereitschaft des ADFC, die Jugendverkehrsschule zu übernehmen.

Kritik an der Schließung der Jugendverkehrsschule

Quabeck sorgt sich zudem um die jetzt fehlende Schulung von Kindern in Sachen Verkehrssicherheit: "Die Schulen sind für Verkehrsunterricht gar nicht ausgestattet. Das Lehrmaterial liegt jetzt in den Räumlichkeiten in der Rheinaue und wird nicht genutzt."

Johannes Schroer, Vorsitzender der Bürgervereinigung Ramersdorf, wirft der Stadt Bonn vor, sich ihrer Verantwortung bezüglich der Verkehrserziehung von Kindern zu entledigen. Er fordert wie seine beiden Kollegen von der Stadt Bonn, dass die Jugendverkehrsschule wieder geöffnet und in eine andere Trägerschaft übergeben wird.

Statt ein Kombibad in Beuel zu bauen, sollen Rat und Verwaltung sich auf einen Ausbau des Ennertbads zu einem Kombibad verständigen. Diesen Vorschlag wollen sie auch Bonns künftigem OB unterbreiten.

Die drei Vereinsvorsitzenden zählten dann die Nutzungsformen auf, die in der Vergangenheit für die Beueler Rheinaue angedacht waren: "Die Fläche war ehemals im Gespräch als Standort für den neuen Vereinssitz des Akademischen Ruderclubs, für die König-Fahd-Akademie und für einen Hubschrauberlandeplatz der Bundesregierung. Wir konnten das alles verhindern."

Treffen der Beueler Bürgervereine nach den Ferien

Da der Bürgerverein Limperich derzeit den Vorsitz in der Arbeitsgemeinschaft der rechtsrheinischen Bürgervereine hat, soll das Thema in der Herbstsitzung des Gremiums mit allen anderen Bürgervereinen aus Beuel besprochen werden. "Ich gehe davon aus, dass unsere Kollegen das Thema ähnlich bewerten", sagte Karl Wengenroth.

Die Versammlung soll zeitnah nach den Herbstferien stattfinden. Dazu eingeladen werden ausnahmsweise Vertreter von allen Ratsfraktionen. "Wir scheuen den Dialog nicht", so Wengenroth. Mit der Schlagkraft von 14 Bürgervereinen will die Arbeitsgemeinschaft ihre Argumente bei der Stadt platzieren.

Quabeck fiel noch ein Argument gegen den Bau eines Kombibads in der Beueler Rheinaue ein: "Damit würde die Stadt Bonn dann auch eine wichtige Fläche für Demonstrationen verlieren."

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