Rund 60 Mitglieder hatten sich in der Mühlenbachhalle versammelt, um neben der Vorstandswahl auch die Aktivitäten des Vereins im Jahr 2015 zu besprechen. Drei Schwerpunktthemen kristallisierten sich im Laufe des Abends heraus: die Sanierung des Vereinsstandortes, Lärmschutz und Flüchtlingsunterkünfte.

Vor zwei Jahren stand der Bürgerverein kurz vor der Auflösung, als sich kein neuer Vorsitzender fand. „Das hat mich und einige andere wachgerüttelt, uns mehr im Verein zu engagieren“, sagte Thomas Biedermann, 1. Vorsitzender. Seitdem sich der Verein neu aufgestellt hat, habe sich die Mitgliederzahl verdoppelt.

Aktuell 250 Mitglieder verleihen dem Bürgerverein im Ort eine beträchtliche Durchsetzungskraft. Früher besonders als Karnevalsverein bekannt, „geht es uns neben dem Brauchtum auch um allgemeine Belange der Bürger“, definiert Schriftführer Rainer Knieps die Zielsetzung. Neben traditionellen Aktivitäten wie Karnevalszug oder Adventsmarkt gab es im vergangenen Jahr auch neue Veranstaltungen. Zum Beispiel ein Benefizkonzert für die Sanierung der Mühlenbachhalle.

Besonders gut aufgenommen worden sei die „offene Mühlenbachhalle“, bei der sich Interessierte immer Freitagabends über aktuelle Themen austauschen können. Auch politische Vertreter sind regelmäßig dabei. „Wir möchten eine Plattform für Fragen und Ideen bieten“, sagte Biedermann. Dieses Engagement in allgemeinen örtlichen Angelegenheiten sei allerdings auch kritisiert worden. „Wir sind keine Partei“, betonte der 1. Vorsitzende. „Wir treten als Verein mit gewohnter Neutralität an die Vertreter der Politik und der Verwaltung heran.“

Zu den zwei großen Aufgaben des Vereins zählen weiterhin dessen Organisation und die Verwaltung der Mühlenbachhalle. Das Gebäude wurde 1988 gebaut und beherbergt neben dem Bürgerverein zahlreiche Sportvereine und eine Kindertagesstätte. Außerdem wird sie für zahlreiche Brauchtumsveranstaltungen genutzt. Wie berichtet, ist die Mühlenbachhalle dringend sanierungsbedürftig.

Um das Gebäude zu stabilisieren, mussten mittlerweile provisorische Stützen im Saal eingezogen werden. Erste Gespräche mit der Stadt über Finanzierungsmöglichkeiten einer neuen Mehrzweckhalle haben laut Verein bereits stattgefunden.

Vereinsmitglied Franz Emde berichtete von positiven Entwicklungen bezüglich des geforderten Lärmschutzes an der A 59. Und in der Frage um die Benennung möglicher Standorte für Flüchtlingsunterkünfte habe die Bezirksverwaltung Beuel der Stadt Bonn einen Änderungsantrag vorgelegt. Demnach beschränkten sich die Standorte in Vilich-Müldorf auf das Schulgelände und die Fläche am Mendener Weg.

Die Flüchtlingsunterkünfte waren auch Thema bei der „offenen Mühlenbachhalle“ gewesen. „So konnten schon einige Fragen von Bürgern beantwortet werden“, sagte Thomas Biedermann. Zum Abschluss der Versammlung wurde aufgrund eines Antrags abgestimmt, ob der Verein sich auch in Zukunft für allgemeine Belange einsetzten sollte. Alle anwesenden Mitglieder stimmten dem zu.