S13 und Autobahn-Baustellen Planungsausschuss will Lärmschutz in Ramersdorf

Ramersdorf · Die Ramersdorfer befürchten, dass nach den Baustellen an der Autobahn und der Inbetriebnahme der S13 viel mehr Lärm im Ort entsteht. Ein einstimmiger Beschluss des Ausschlusses zum Lärmschutz liegt dem Landesbetrieb jedoch noch nicht vor.

 An der A 562 mit Sichtschutzwänden: (von links) Marcel Schmitt (Bürger Bund Bonn), Maren Günter (Geschäftsführerin des BV Ramersdorf), Wilfried Mermagen (Vorsitzender des BV Ramersdorf).

An der A 562 mit Sichtschutzwänden: (von links) Marcel Schmitt (Bürger Bund Bonn), Maren Günter (Geschäftsführerin des BV Ramersdorf), Wilfried Mermagen (Vorsitzender des BV Ramersdorf).

Foto: Rainer Schmidt

Ein in Ramersdorf heiß diskutiertes Thema ist der Lärm, der von der A 562 in den Ort getragen wird. „Lärmschutz ist ein 40 Jahre altes Thema bei uns“, so Wilfried Mermagen, Vorsitzender des Bürgervereins von Ramersdorf. Mit dem S13-Ausbau von zwei auf drei Gleisen und dem damit verbundenen notwendigen Brückenneubau der A 562 über diese Gleise befürchten die Bewohner von Ramersdorf, dass noch mehr Lärm in ihr Wohngebiet kommt. Wie der GA von einer Veranstaltung im April 2019 berichtete, bei der der kommende Brückenneubau und die Umgestaltung der A 562 vom zuständigen Baulastträger Landesbetrieb Straßen NRW und der Deutschen Bahn vorgestellt wurden, erfuhren die Besucher damals auch, dass im Zuge der Maßnahmen kein zusätzlicher Lärmschutz erstellt werden soll. Auch waren temporäre, mobile Lärmschutzwände für die Bauzeit kein Thema.

Laut Straßen NRW soll der Brückenneubau und der dadurch wiederum veranlasste Umbau des 500 Meter langen Teilstücks der Autobahn nicht als ein Neu- oder Ausbau der Strecke gelten. Weil die Fraktion des Bürger Bunds Bonn (BBB) das anders sieht, hatte sie im städtischen Planungsausschuss beantragt, dass die Stadt den Landesbtrieb Straßen NRW auffordern soll, an der Umbaustrecke zusätzlichen oder verbesserten baulichen Lärmschutz vorzusehen.

Antrag noch nicht beim Landesbetrieb

In der September-Sitzung schlossen sich die Mitglieder des Planungsausschusses der Initiative des BBB einstimmig an. Dieser Antrag ist jedoch noch nicht beim Landesbetrieb Straßen NRW eingegangen, ergab eine Nachfrage des GA. „Wir freuen uns über jegliche Hilfe und Unterstützung“, sagt Mermagen, „um den Lärm, den wir nun schon so lange geduldig ertragen müssen, zu reduzieren. Dass Straßen NRW keinen Handlungsbedarf sieht, das verärgert uns sehr.“

Doch was bewirkt dieser Antrag? „Rein gar nichts“, sagt Marco Rudolph von der CDU. Denn Straßen NRW sei nur ausführendes Organ des Bundesverkehrsministeriums, die Weisungen kommen aus Berlin. „Wenn jedoch der OB sich persönlich an Straßen NRW wenden würde, dann hätte dies schon eine gewisse Wirkung“, so Schmitt. Er teilt auch nicht die Auffassung von Straßen NRW, dass es sich hier lediglich um einen Umbau handelt. „Nach unserer Rechtsauffassung ist dies ein Neubau, der mit entsprechenden Lärmschutzmaßnahmen einhergehen muss.“

Schmitz schlägt Tempolimit vor

Den Weg der politischen Ansprache wird jetzt die CDU nehmen. Guido Déus (CDU und MdL) hat zugesagt, mit Hendrik Wüst, CDU und Verkehrsminister des Landes NRW, zu sprechen. Flüsterasphalt, mobile Lärmschutzwände für die Bauzeit, richtige Lärmschutzwände statt Sichtschutzwände für die Zeit danach – das sind Themen, die zur Reduktion des Verkehrslärms besprochen werden sollten. „Und man möge auch über ein Tempolimit nachdenken“, so Doro Schmitz von den Grünen, „denn eine Temporeduzierung senkt ebenfalls den Lärmpegel.“

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