Fotos im Schaufenster Pin-Up-Aktion in Beuel schlägt immer noch hohe Wellen

Oberkassel · Die Brüder Ulrich und Konrad Kleefuss können nur noch staunen, welche Aufmerksamkeit ihre Idee erregt, ein großes Schaufenster an der Königswinterer Straße mit Pin-ups aus dem Stihl-Jahreskalender zu bekleben.

 Ihr Schaufenster ist das Thema in Oberkassel: Konrad (links) und Ulrich Kleefuss.

Ihr Schaufenster ist das Thema in Oberkassel: Konrad (links) und Ulrich Kleefuss.

Foto: Specht

Sogar der Fernsehsender RTL hat sich mit einem Team angekündigt. Wo immer die beiden Geschäftsführer eines Werkzeugfachhandels gehen und stehen, werden sie auf das Thema angesprochen.

„Damit haben wir nicht gerechnet. Denn eigentlich haben wir uns bei der Aktion nichts gedacht“, sagt Ulrich Kleefuss. „Wir haben eine unglaubliche Resonanz, zu 99 Prozent positiv.“ Und es seien nicht nur Männer, denen die Schaufensterdekoration mit den Fotos leicht bekleideter Frauen an Motorsägen und Heckenschneidern gefalle.

„Wir bekommen auch Zuspruch, weil die Leute es gut finden, dass wir trotz Ordnungsamt und Polizei nicht eingeknickt sind“, so Kleefuss. Wie berichtet, waren die Behörden von Bürgern alarmiert worden, die sich an der Gestaltung des Fensters stießen. Die Behörden sahen jedoch keinen Verstoß gegen Vorschriften. Über den Schaufenster-Tourismus vor dem Laden, sagt Kleefuss nur: „Wenn es so ist, ist das doch nur gut für uns. Wir sind Gesprächsthema.“

Das Kleefuss-Team arbeitet mit Hochdruck in dem neuen Ladenlokal, wo das Außenlager der Firma und ein Onlinehandel betrieben werden soll. Die Eröffnung ist für den 1. Oktober geplant. „Dann werden wir eine neue Deko aufhängen. Wir haben schon eine Idee.“ Wie die genau aussieht, verrät Kleefuss nicht. Nur so viel: „Sie wird wieder pin-up-lastig sein.“ Er lacht. „An Männer-Poster haben wir aber nicht gedacht.“ Eines steht fest: Der neue Kalender von Stihl wird im November ausgeliefert.

Durchweg positive Einträge hat das Thema auch auf der Facebook-Seite des General-Anzeigers. Der Tenor in Kurzform reicht von „super“, über „klasse gemacht“ bis „gute Idee“. Leserin Elke Schmitz gibt zu bedenken: „In jedem Schwimmbad gibt es bei schönem Wetter mehr und Schlimmeres zu sehen. Was soll diese Prüderie? Das hat auch nichts mit Diskriminierung zu tun, die Frauen haben sich freiwillig für Geld fotografieren lassen.“

Ralph Brinkmann schlägt vor, „mitten im Schaufenster einen Coca-Cola-Mann zu platzieren, dann ist für Gleichberechtigung gesorgt“.

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