„Bauer Dopfer“ feiert Geburtstag Vilich-Müldorfer Urgestein Peter Kunze wird 75

Vilich-Müldorf. · Peter Kunze alias Bauer Dopfer feierte Geburtstag mit vielen Freunden, Musik und gutem Essen auf dem Lisa-Rosa-Hoff in Vilich-Müldorf.

 Peter Kunze alias Bauer Dopfer vor seinem Haus.

Peter Kunze alias Bauer Dopfer vor seinem Haus.

Foto: Rainer Schmidt

Ein Vilich-Müldorfer Urgestein feierte jetzt seinen 75. Geburtstag: Peter Kunze, auch bekannt als Bauer Dopfer vom Lisa-Rosa-Hoff. „Ich han net enjelade, sondern op de Daach jefiert, wie imme“, sagte er. Doch eine Ausnahme machte er schon: „Wie ihr wißt, gibt es bei mir traditionell ene Märtesknall oder Döppekooche met jett Lachs un Schwaazbruut. Zum besonderen Alter von 75 habe ich auch noch einen schmackhaften Rheinischen Sauerbraten a la Mama Gerda mit Rotkohl und Salzkartoffel gemacht“, berichtete er. „On wenn dann och noch jesonge wied, könnt et ene schöne Ovend werde“. Und es wurde gesungen.

Zuerst muss ein Geheimnis gelüftet werden: Peter Kunze ist gar nicht in Vilich-Müldorf geboren, auch wenn er sich durch und durch als echten Vilich-Müldorfer bezeichnet. Er sei zwar hier gezeugt worden, ist er sich sicher, aber in den Kriegswirren hat ihn seine Mutter in Thüringen zur Welt gebracht. Doch am Ende des Krieges ging es so schnell wie möglich zurück in die Heimat, in sein Vilich-Müldorf. Vier Dinge sind es dann, die das Leben von Peter Kunze bestimmt haben: Arbeit, Frauen, Tiere, Musik. Peter Kunze ist staatlich geprüfter Betriebswirt und hat mehr als 30 Jahre bei Kautex gearbeitet.

Apropos Frauen: Das fängt mit seiner Mutter an. Ihre Kochkünste versucht er, so gut es geht, nachzumachen. Viele Rezepte, gerade für Marinaden oder Soßen, hat er sich von ihr beibringen lassen und kocht sie heute noch zu besonderen Gelegenheiten wie zu seinem 75. Geburtstag. Von seiner ersten Frau, mit der er drei Kinder hat, hat er sich getrennt, seine zweite Lebensgefährtin ist an Krebs gestorben. Jetzt ist er „des Alleinseins müde“, wie es so schön heißt, und auf der Suche.

Die Gene für Landwirtschaft und Tiere habe er von seinem Opa mitbekommen. Ein Schaf war das erste Tier, was er aufgenommen hat, ein kleines Grundstück war schnell gefunden. Hinzu kam ein zweites Schaf, Hühner und ein Shetlandpony. Und schließlich die Ranch, die er in Anlehnung an zwei Damen aus dem Dorf „Lisa-Rosa-Hoff“ nannte. Doch woher kommt der Name „Bauer Dopfer“? 1970/71 war er mit seiner Familie auf einem Bauernhof bei Bauer Dopfer im Allgäu in Urlaub. Als dann Gregor Kess das Lied „Mir han en Wäscherprinzessin“ komponiert hatte, überzeugte Kess Peter Kunze, dieses Lied mit seiner kräftigen Stimme zu singen.

Doch „Peter Kunze und die Bottemelech’s Jonge“ wollte Kunze nicht auf dem Plattenlabel stehen sehen. Da fiel ihm der Bauer Dopfer wieder ein. So steht als Interpret „Bauer Dopfer un de Bottemelech’s Jonge“ auf der CD. Seitdem ist dieser Künstlername sein Markenzeichen.
Überhaupt die Musik: „Seit meiner Jugend spiele ich die Quetsch“, erzählt Kunze. „Das habe ich mir selber beigebracht.“ Sein altes Hohner-Akkordeon, so sagt er, sei mindestens 100 Jahre alt. 1981 gründete er zusammen mit einigen Sängern aus Vilich-Müldorf die Bottemelech’s Jonge. Die Gruppe machte damals musikalischen Bauerngesang. Höhepunkt war für ihn die Aufführung von Peter Maffays „Tabaluga und Lilli“ in der Mühlenbachhalle und im Malersaal vom Theater Bonn. Heute hat er sich von den „Jonge“ getrennt, lebt zufrieden in seinem Häuschen, freut sich, wenn die Hütte so voll wird wie an seinen Geburtstagen und alle mit ihm singen. Nur eines fehlt ihm: „Etwas fürs Herz“, gibt er zu.

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