25. Show in Bonn-Beuel Offene Bühne Rheinland feiert Jubiläum im Pantheon

Beuel · Nur wenige solcher Veranstaltungen finden in einem professionellen Theater statt: Die Offene Bühne Rheinland hat mit der 25. Show im Beueler Pantheon ihr Jubiläum gefeiert.

An diesem Abend ist alles möglich. Mal wieder. 25 Ausgaben zählt die Offene Bühne Rheinland im Pantheon inzwischen; 25 Ausgaben eines Formats, bei dem sich Veteranen ebenso ausprobieren können wie jene, die sich das erste Mal vor ein Publikum stellen wollen. Kabarettisten und Comedians, Slam-Poeten und Liedermacher und einige echt seltsame Vögel machen die Show, die alle drei Monate stattfindet, zu einer echten Wundertüte. Und zu einer Kult-Veranstaltung, die in ihrer Art deutschlandweit einzigartig ist.

Offene Bühnen sind in der gesamten Bundesrepublik beliebt. Doch nur wenige finden in einem professionellen Theater mit entsprechender Technik statt, und keines zieht so viel Publikum an. „Angefangen haben wir noch im Casino“, erinnert sich Florian D. Schulz, der die Offene Bühne Bergisch Land & Rheinland 2009 mitgegründet hat und bis heute moderiert. „Irgendwann sind die Besucherzahlen durch die Decke gegangen. Zuletzt hatten wir immer um die 400 Gäste, das ist für das Format schon fast zu viel. Es gibt durchaus Künstler, die sehr unsicher sind, etwa wenn sie ganz am Anfang stehen. Denen sind wir einfach zu groß.“ Andererseits macht gerade diese Erfahrung für viele den Reiz aus, auch für alte Hasen wie Bill Mockridge oder den Liedermacher Fritz Ape, die beide bei der Jubiläumsshow mitwirken.

Ersterer hat sich sogar spontan gemeldet, erzählt Schulz. „Bill hat kurz vorher angerufen und gesagt, dass er gerne eine Nummer ausprobieren möchte, bevor er sie im Fernsehen zeigt. In solchen Fällen versuchen wir natürlich, das möglich zu machen.“ Was genau bei einer Offenen Bühne geschieht, weiß im Vorfeld niemand – und genau das macht den Reiz aus. Es ist immer eine Überraschung, wer kommt, immer wieder erlebt man etwas Neues“, sagt etwa Sophie Berner aus Sinzig. Ähnlich sieht es Mike Redemann. „Ich bin zum ersten Mal dabei, aber es wird sicherlich nicht das letzte Mal sein“, sagt er. „Mir gefällt vor allem die große Abwechslung.“

Die kommt allerdings nicht von ungefähr. „Wir wollen im Vorfeld nicht wissen, was genau jemand macht“, betont Moderator Schulz. „Wir sortieren aber nach Genre, damit wir nicht zehn Zauberer in einer Show haben. Dann losen wir aus, wobei diejenigen, die noch nie bei uns waren, bessere Chancen erhalten.“ Wer will, kann sich spontan aus dem Publikum heraus melden. An diesem Abend meldet sich niemand. Nicht schlimm, das Programm ist auch so schon voll genug. Auch Stefan Grell hat sich beworben, neben Mockridge ist er der einzige Bonner der Jubiläumsshow. Am Klavier improvisiert er meditative Melodien, lässt alles fließen. Entspannungspianist nennt er sich, seit 2013 verdient er damit etwa die Hälfte seines Lebensunterhalts. „Ich war neugierig, wie das in einem Saal wie dem Pantheon ankommt, mit einem Publikum, das nicht im Vorfeld weiß, was ich eigentlich mache“, sagt er.

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