Der Ansturm war allerdings nicht verwunderlich, konnte der KuK mit dem oberbayerischen Bestseller-Autoren Jörg Maurer einen echten Star der Krimiszene im Polizeipräsidium begrüßen. Die Einnahmen des Abends spendete der KuK an den "Weißen Ring", der Kriminalitätsopfern hilft. Die Lesungen sind Teil der Öffentlichkeitsarbeit der Polizei, um Besucher zu locken und eine gewisse Skepsis gegenüber dem Präsidium abzubauen. "Dies ist unsere 32. Lesung in der 6. Veranstaltungsreihe", sagte Pfefferkorn.

Aus seinem neuesten Roman "Felsenfest" las der Autor anschließend vor und wagte dabei ein scheinbar riskantes Experiment: Er las aus dem ersten und letztem Kapitel vor. Während er das erste Kapitel gekonnt und pointiert vorlas, gelang ihm mit dem Vortrag des letzten Kapitels seines neuen Buches eine kabarettistische Einlage par excellence. Um nicht zu viel zu verraten, ersetzte der Autor den Namen, den Beruf und alle grammatikalischen Rückschlüsse auf das Geschlecht mit Geräuschen.

Seine kabarettistische Ader stellte Maurer im Verlauf des Abends immer wieder unter Beweis. "Ich komme aus Garmisch-Partenkirchen, das kennen Sie alle durch das Neujahrspringen. Dabei habe ich auch meine kriminelle Energie als Achtjähriger entdeckt. Als Bub musste ich immer mit meinen Eltern dahin, für Kinder ist Skispringen nichts. So stellte ich mir vor, wie es wäre, einen nach dem anderen in der Luft zu beschießen", erzählte Maurer mit einem breiten Grinsen.

In "Felsenfest" bekommt es Kommissar Hubertus Jennerwein mit einer Geiselnahme und Mord im Gebirge bei Garmisch zu tun. Besonders problematisch: Jennerwein kennt die Opfer alle persönlich aus der eigenen Schulzeit. Für seine literarischen Verdienste und die Tatsache, dass Maurer den karitativen Zweck des KuK unterstützte, ernannte ihn die Bonner Polizeipräsidentin zum "Ehrenkommissar" der Bonner Polizei.