"Bönnsche Jung" Neues Lied ist alte Kamelle

BEUEL · Sehr gewundert hat sich Wolfgang Schlösser, als er im GA die Äußerungen von Konrad Beikircher zum wiederentdeckten Lied "Bönnsche Junge" sah.

Hätte sich der Kabarettist auf die andere Rheinseite begeben, so der Senatspräsident der Beueler Stadtsoldaten, hätten er und der Bonner Festausschuss gewusst, "dass dieses Lied seit über 70 Jahren das Traditionslied" seines Corps sei.

Auf Nachfrage betonte nun Stephan Eisel, Festausschuss-Vizepräsident und Pianist an eben jenem Abend, dass ihm das Traditionslied als Beueler durchaus bekannt ist.

"Neu ist, dass der damalige Festausschuss Bonner Karneval 1928 einen Karnevalsschlager-Wettbewerb ausgeschrieben hatte und die Original-Noten der drei Preisträger-Lieder jetzt erst wieder aufgetauscht sind", meinte Eisel. Und darauf hätten sich auch die Äußerungen des Kabarettisten Konrad Beikircher bezogen.

Eine neue Info hatte Schlösser in Eisels Augen dann aber doch: Komponist Josef Nolden, der den Wettbewerb mit dem "Bönnschen Jungen" gewann, habe das Lied zunächst den Bonner Stadtsoldaten angeboten.

Diese hätten abgelehnt, worauf der damalige Kommandant des Beueler Corps, Hans Peffekoven, zugegriffen habe. Aus "Bönnsche Jung" wurde "Beueler Jung" - und schon war 1937 die Hymne der Rot-Blauen geboren.

Wobei sich der Text, zumindest wenn man die Strophen im GA und auf der Homepage der Beueler Stadtsoldaten vergleicht, nicht zu hundert Prozent ähnelt.

Eine Glockenspiel-Version des Liedes gibt es unter www.beueler-stadtsoldaten.de zu hören.

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