Dafür marschierten die Kameraden zum neuen Schießstand am Stingenberg. Auf der Parkfläche des Sportplatzes hatten sie Schießkasten und Vogel aufgehängt, auf den die ehemaligen Könige der Reihe nach schossen, bis nichts mehr davon übrig war.

Phillip Fritzsche durfte dabei nur zugucken: Der Schützenkönig, der jetzt abgelöst wird, kann erst im nächsten Jahr beim Jubiläumsschießen mitmachen. Und dann nur noch dort: "Ich darf nicht mehr König werden", sagte er.

Der Verein könne sich diesen Luxus leisten - manch anderer Schützenverein wird diese Regelung als solchen ansehen. "Aber dadurch, dass wir viele haben, die es werden wollen, und weil immer wieder welche nachkommen, ist das kein Problem", so Fritzsche.

Er blickt auf ein gutes Jahr zurück. Mit 22 Jahren ist er ein sehr junger König. "Wir dürfen ab dem 21. Jahr mitschießen. Ich hatte das Glück, direkt im ersten Jahr mitzuschießen und König zu werden."

Die alteingesessenen Kameraden hätten ihn ohne Probleme akzeptiert. Er und seine Königin Janina Suhre reichen ihre Amtsinsignien an ihre Nachfolger weiter, die ab 10.30 Uhr ausgeschossen werden. Der neue Schießplatz ist damit erfolgreich eingeweiht.

Vom bisherigen Ort, dem Ascheplatz, mussten sie weichen: Er wird für den Umbau zum Kunstrasen vorbereitet. Aber auch auf dem Parkplatz ließ es sich gut feiern. Außerdem, so Fritzsche, hätten dort mehr Zuschauer Platz.

Gegen 15 Uhr krönen die Oberkasseler Schützen am Montag im Bürgerpark das neue Königspaar. Abends wird im Pfarrsaal der Krönungsball gefeiert. An den nächsten beiden Tagen geht das Festtreiben mit Kirmes weiter, bevor am Mittwochabend gegen 19.30 Uhr der Kirmeskerl verurteilt wird.