Polizei in Beuel Neuer Wachleiter kennt sich in Beuel gut aus

Beuel · Gerd Peter ist seit Oktober im Polizeipräsidium für die Wache Ramersdorf zuständig. Er beschäftigt sich gerade mit der Neuorganisation des Schichtdienstes, weil es dazu neue EU-Richtlinien gibt.

 Der neue Wachleiter Ramersdorf, Gerd Peter, beobachtet zunehmende Gewalt gegen Polizisten.

Der neue Wachleiter Ramersdorf, Gerd Peter, beobachtet zunehmende Gewalt gegen Polizisten.

Foto: Barbara Frommann

Die Wache Ramersdorf im Polizeipräsidium Bonn hat seit dem 1. Oktober einen neuen Leiter: Gerd Peter. Allerdings trifft die Bezeichnung „neu“ bei ihm nur bedingt zu. Gerd Peter ist ein Urgestein der Bonner Polizei, lebt seit vielen Jahren mit seiner Familie in Beuel und kennt aufgrund seiner zahlreichen früheren polizeilichen Aufgaben sein Zuständigkeitsgebiet (das rechtsrheinische Bonn, Königswinter und Bad Honnef) wie seine Westentasche. Also „neu“ ist somit nur seine Funktion. Der Erste Polizeihauptkommissar koordiniert und führt jetzt 122 Polizisten.

„Beuel ist mir über die Jahre ans Herz gewachsen. Hier leben liebenswerte Menschen in einem beschaulichen urbanen Raum. Und man muss nur über den Rhein gehen und ist sofort im Stadtzentrum von Bonn“, schätzt Gerd Peter seine Heimat. Erholung und Erbauung findet er in den fast täglichen Spaziergängen mit seinem Hund durch den Ennert oder am Beueler Rheinufer. „Dass ich diese An- und Ausblicke genießen darf, freut mich riesig“, schwärmt Gerd Peter.

Der neue Wachleiter folgte Gerd Mainzer, der Ende September in den Ruhestand gegangen ist. Viel Zeit zum Einarbeiten blieb ihm nicht. Mit der polizeilichen Begleitung der Klimakonferenz in der Bonner Rheinaue waren auch Peter und seine Kollegen von der Wache Ramersdorf gefordert. Aktuell wird sich Gerd Peter mit der Neuorganisation des Schichtdienstes beschäftigen müssen, weil es dazu neue EU-Richtlinien gibt.

Nach 37 Jahren noch Spaß am Beruf

Gefragt, was es für polizeiliche Schwerpunkte in seinem neuen Zuständigkeitsgebiet gibt, antwortete Gerd Peter: „Beuel zeichnet sich jetzt nicht dadurch aus, dass es hier kritische Schwerpunktthemen gibt. Einbruchsdelikte und Jugendkriminalität sind hier genauso vertreten wie in den anderen Bonner Stadtbezirken.“ Das gelte auch für Bad Honnef und Königswinter. Allerdings biete Beuel durch die Betreuung von Pützchens Markt und der Weiberfastnacht lokale Aufgabenstellungen, die es aufgrund der aktuellen Sicherheitslage Jahr für Jahr zu meistern gelte.

Ein weiterer bedeutender Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die Zusammenarbeit mit Kommunen und Organisationen. „Ich sitze regelmäßig mit Ordnungs-, Sozial-, Jugend- und Ausländerämtern, Hilfsorganisationen und Vertretern der Kommunalpolitik in unterschiedlicher themenorientierter Zusammensetzung an einem Tisch, um aktuelle Fragen zu erörtern oder Grundsatzthemen zu besprechen“, sagte Peter. Die Pflege des bestehenden Netzwerks und seine weitere Entwicklung sind ihm sehr wichtig, denn davon könnten alle Beteiligten nur profitieren.

Ob er nach 37 Jahren Polizeiarbeit noch Spaß an seinem Beruf hat? Die Antwort war ein eindeutiges Ja. „Wenn ich morgens zur Arbeit fahre, weiß ich noch nicht, was ich abends meiner Ehefrau berichten kann. Dieser Beruf ist sehr abwechslungsreich.“ Auch wenn sich das Berufsbild des Polizisten seit seiner Einstellung geändert hat, würde Gerd Peter jungen Menschen raten, Polizist zu werden.

„Aber ich will ehrlich sein, die Gewalt, die heute Polizisten bei ihrer Arbeit begegnet, ist mir zuwider und besorgt mich. Das hat etwas mit Respektlosigkeit und Verrohung der Gesellschaft zu tun. Das Gefahrenpotenzial auf der Straße hat sich deutlich verändert und das betrifft den beruflichen Alltag junger Polizisten“, erklärte der erste Polizeihauptkommissar.

Peter geht davon aus, dass die neue Aufgabe als Wachleiter Ramersdorf die letzte Station vor seiner Pensionierung ist. „Dass ich zum Schluss in Beuel meinen Dienstsitz habe, freut mich sehr. Dieser Stadtteil hat meinen Berufsweg immer wieder mal gekreuzt“, sagte der Polizeibeamte.

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