"Beueler Treff" Neuer OB trifft altbekannte Themen

BEUEL · Zwölf Tage ist es her, dass Ashok-Alexander Sridharan im ersten Wahlgang mit knapp über 50 Prozent die Oberbürgermeisterwahl für sich entscheiden konnte. Am Donnerstag ist der CDU-Mann im Rahmen des GA-Dialogs "Beueler Treff" zu einer Art vorgezogenem Antrittsbesuch in den rechtsrheinischen Stadtbezirk gekommen.

Auch in Zukunft will er regelmäßig ins Beueler Rathaus kommen und ein offenes Ohr für Probleme haben, verspricht Ashok-Alexander Sridharan (r.) im Gespräch mit GA-Redakteur Holger Willcke und Bürgern.

Auch in Zukunft will er regelmäßig ins Beueler Rathaus kommen und ein offenes Ohr für Probleme haben, verspricht Ashok-Alexander Sridharan (r.) im Gespräch mit GA-Redakteur Holger Willcke und Bürgern.

Foto: Max Malsch

Rund 100 Bürger nutzen im Beueler Ratssaal die Gelegenheit, mit dem frisch gewählten Bonner Oberbürgermeister gut einen Monat vor der offiziellen Amtsübernahme am 21. Oktober ins Gespräch zu kommen. Bei der Veranstaltung, die GA-Redakteur Holger Willcke moderierte, wurde der designierte neue Bonner OB vor allem mit altbekannten Themen und Problemen aus dem Stadtbezirk konfrontiert.

Wie Sridharan denn nun zur Südtangente stehe, sprich einer Verbindung zwischen den Autobahnen A 3 und A 565, wollten gleich mehrere Teilnehmer wissen. "Ich bin gegen eine neue Schnellstraße durch Bonn, die zusätzlichen überörtlichen Verkehr anzieht", sagte Sridharan.

Explizit sprach er sich gegen den Venusbergtunnel aus. Um die Erreichbarkeit Bonns zu optimieren, müsste aber neben einem funktionalen Radwegenetz und einem attraktiveren öffentlichen Nahverkehr auch der Autoverkehr verbessert und die A 3 besser angebunden werden. "Wir müssen uns gemeinsam mit dem Rhein-Sieg-Kreis und den verschiedenen Verbänden überlegen, wie das möglich ist."

Generell wolle er die interkommunale Zusammenarbeit verbessern und den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus dem Rhein-Sieg-Kreis auf Augenhöhe begegnen. Viele kenne er immerhin schon aus seiner mehr als 20-jährigen Tätigkeit bei der Stadtverwaltung in Königswinter. "In den Bereichen Wohnungsbau, Gewerbeflächen, ÖPNV, da können wir gemeinsam ganz viel verbessern und damit noch Geld sparen."

Ob er sich dafür einsetzen könnte, dass die S 13 schneller gebaut und die Verbindung zum Flughafen nicht erst in zehn Jahren fertiggestellt werde, wollte ein anderer Teilnehmer wissen. "Ich befürchte, sie überschätzen den Einfluss eines Bonner Oberbürgermeisters auf die Deutsche Bahn. Die denkt mehr noch als die katholische Kirche in Generationen", so Sridharan.

Die Anbindung des Flughafens könne aber auch auf eigene Faust verbessert werden, beispielsweise in dem die Standspur auf den Autobahnen für Busse und Taxis freigegeben würde. Nach der Zukunft der Beueler Rheinaue gefragt, betonte Sridharan, er wolle dort kein Kombibad. "Wir sollten vielmehr darüber nachdenken, am Ennertbad eine Schwimmhalle zu bauen."

Auf die Frage, ob auch er die Schließung der Bezirksbibliothek Beuel-Ost zugelassen hätte, sagte Sridharan, er hätte versucht, sie in freier Trägerschaft oder mit Hilfe der Kirchen zu erhalten. "Generell sollte an Kindern und Jugendlichen nicht gespart werden." Eine Strategie für die Verteidigung des Rathauses an Weiberfastnacht habe er auch schon, so Sridharan, verraten wollte er sie indes nicht.

Auch außerhalb der tollen Tage wolle er als Oberbürgermeister regelmäßig seinen Weg zum Beueler Rathaus finden, beispielsweise einmal jährlich zu einer Bezirksvertretungssitzung, und ein offenes Ohr für die Belange der Bürger haben. "Ich bin ein geselliger Mensch, bin gerne unterwegs und stehe für Gespräche zur Verfügung."

Ob er seine Vorhaben umsetzen, seine Ankündigen wahr machen kann, werden die nächsten Jahren zeigen. In zweieinhalb Jahren im Rahmen des GA-Dialogs "Beueler Treff" eine Zwischenbilanz zu ziehen, dazu erklärte sich Sridharan schon jetzt bereit.

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