Schutzprojekt im Ennertwald Neue Tümpel für Gelbbauchunken in Beuel

Beuel · Ein weiteres Projekt zur Förderung der Artenvielfalt im heimischen Ennertwald hat in dieser Woche begonnen. An drei Stellen im Naturschutzgebiet Siebengebirge werden kleine Gewässer angelegt, um die erfolgreiche Fortpflanzung der Gelbbauchunke zu sichern.

 Mitarbeiter der Biologischen Station legen derzeit die neuen Tümpel im Ennertwald an.

Mitarbeiter der Biologischen Station legen derzeit die neuen Tümpel im Ennertwald an.

Foto: Holger Willcke

Die Biologische Station Bonn/Rhein-Erft hat eine Spende für die Verbesserung von Lebensräumen für die Gelbbauchunke erhalten. Mit 12.000 Euro fördert die Deutsche Postcode Lotterie praktische Maßnahmen zum Schutz der seltenen Amphibienart in Bonn. Mit dem Geld werden die kleinen Gewässer angelegt,

Dazu Monika Hachtel von der Bio-Station: „In Nordrhein-Westfalen ist die Gelbbauchunke vom Aussterben bedroht. Sie ist eine der Tierarten, um die wir uns vordringlich kümmern müssen. Es freut uns daher sehr, dass wir für ihren Schutz und für die Verbesserung ihrer Lebensräume finanzielle Unterstützung bekommen.“ An drei Stellen sollen im Ennertwald neue Tümpel ausgehoben und alte optimiert werden, indem Pflanzen entfernt und die Ufer sonniger gestaltet werden.

Da die Gelbbauchunken den Herbst und Winter im Wald verbringen, soll auch dieses Umfeld durch Mahd und Entfernen von Gehölzen verbessert werden. Diese Sonderbiotope sind für zahlreiche weitere Tierarten wichtig, sodass das Vorkommen der Gelbbauchunke hier als Indikator für einen besonders wertvollen Lebensraum steht. Um die Pflege der Kleingewässer in Zukunft einfacher und preiswerter zu gestalten, sollen ergänzend sechs Betontümpel eingebaut werden. Diese gewährleisten eine konstant gute Wasserhaltung und haben sich für die Gelbbauchunke in den letzten Jahren bewährt. Sie lassen sich leicht von Pflanzen und Laub reinigen und können so längere Zeit als optimales Laichgewässer dienen.

Die geförderten Maßnahmen dienen nicht nur dem Erhalt und der Stützung der Unken-Population: Sie sind auch ein Baustein für die Ausbreitung der Art, da mittelfristig eine Vernetzung mit anderen Populationen möglich ist.

Neben der Gelbbauchunke werden nach Angaben der Biologischen Station weitere Tier- und Pflanzenarten von der Anlage der Sonderbiotope profitieren: Libellen und andere Wasserinsekten, weitere Amphibienarten und die am Wasser lebende, ebenfalls im Raum Bonn selten gewordene Ringelnatter. Das Projekt ist damit auch ein Beitrag zum Schutz der lokalen Biodiversität und des Naturerbes.

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