Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt Neubau hinter dem Bonner Bogen
OBERKASSEL · Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) weitet seinen Standort in Oberkassel aus. Das DLR hat sich langfristig in dem Neubau an der Heinrich-Konen-Straße eingemietet und wird dort 350 Arbeitsplätze einrichten.
"Aufgaben und Personal sind in den vergangenen Jahren deutlich angewachsen, weshalb wir mehr Bürofläche in Bonn benötigen", erklärte DLR-Pressesprecher Andreas Schütz. Es handele sich somit nicht um neue Arbeitsplätze in der Bundesstadt. Insgesamt beschäftigt das DLR am Standort Bonn, Königswinterer Straße, mittlerweile mehr als 600 Angestellte.
Das sechsgeschossige Gebäude - vier Voll- und zwei Staffelgeschosse - liegt zwischen dem Sitz der Bundesanstalt für Post und Telekommunikation und der Eisenbahntrasse und somit in unmittelbarer Nähe zum heutigen DLR-Standort.
Bauherr und Eigentümer ist die Projektgesellschaft Heinrich-Konen-Straße GmbH, die zur AC Liegenschaften GmbH mit Sitz in Köln zählt. Auf dem Grundstück firmierte bis 2013 etwa 40 Jahre lang das Unternehmen Horst Beton, das genauso wie AC Liegenschaft zur Horst-Gruppe zählt. Auf dem dahinter liegenden städtischen Areal befand sich auch viele Jahre die Vereinsunterkunft der Karnevalsgesellschaft "Kaasseler Jonge", die 2013 abgerissen worden ist.
"Wir haben zusätzlich zu unserem eigenen Grundstück - 3418 Quadratmeter - ein weiteres Grundstück - 1090 Quadratmeter - für den Neubau von der Stadt Bonn gekauft und uns verpflichtet, im rückwärtigen Teil des städtischen Geländes eine neue Unterkunft für die Karnevalisten zu errichten", erklärte Peter Sahl, Leiter der AC Liegenschaften. Seit November vergangenen Jahres sind die Karnevalisten bereits dort zu Hause.
Unter dem Rohbau, der laut Sahl voll im Zeitplan liegt und zum Jahresende an das DLR fertiggestellt übergeben wird, befindet sich eine zweigeschossige Tiefgarage mit 157 Stellplätzen. In Absprache mit dem DLR werden zusätzlich 60 Fahrradabstellplätze in der Tiefgarage eingerichtet, samt Umkleide und Duschen für die Mitarbeiter. Die Zufahrt zu den Stellplätzen erfolgt über die Heinrich-Konen-Straße.
Bezüglich der Höhe des Baukörpers hat sich der Generalunternehmer (für Planung und Bau zuständig) an dem auf der anderen Gleisseite befindlichen Parkhochhaus am Bonner Bogen orientiert. Um den Schallschutz zum Bahngleis zu optimieren, wurden leistungsfähige Verglasungen montiert. Insgesamt bietet das Gebäude 10 500 Quadratmeter Bürofläche. Über die Höhe des Investitionsvolumens wollte der Bauherr keine Angaben machen.
Aus energetischer Sicht hat der Neubau viel zu bieten: Für die eigene Geothermie-Anlage wurden 30 Bohrungen bis in eine Tiefe von 130 Metern vorgenommen. Im Gebäude selbst wird ein sogenannter Energieboden installiert, der sowohl für das Heizen als auch das Kühlen der Raumluft zuständig sein wird.
Spitzenwerte an besonders heißen Tagen werden über eine Lüftung abgefedert. Derzeit denkt der Bauherr noch über die Installation einer Photovoltaikanlage nach. Im Innenbereich des Gebäudes wird ein begrünter Hof eingerichtet. "Der Neubau fügt sich bestens in das Umfeld ein und rundet die Bauaktivitäten am Bonner Bogen ab", erklärte Peter Sahl.
