Verbraucherschützer besuchen Schule Nachhilfe in Finanzfragen

OBERKASSEL · Die Verbraucherzentrale Bonn/Rhein-Sieg hat 24 Schüler des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums beraten. Auch unangenehme Themen werden angesprochen.

 24 Gymnasiasten des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums informierten sich unter anderem über Urheberrechte im Internet.

24 Gymnasiasten des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums informierten sich unter anderem über Urheberrechte im Internet.

Foto: Max Malsch

Rechnung, Mahnung, Inkasso – Begriffe, mit denen viele Schüler nicht unbedingt vertraut sind: „Wir haben so viele junge Erwachsene in der Beratung, die keine Ahnung von diesen Dingen haben und die nicht hätten zu uns kommen müssen, wenn sie sich bereits früher mit dem Thema befasst hätten“, sagte Susanne Bauer-Jautz, Leiterin der Bonner Verbraucherzentrale.

Damit sich das in Zukunft ändert, bietet die Zentrale schon seit einigen Jahren eine Art Haushaltsführerschein an: 24 Schüler des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums hatten sich in acht anderthalbstündigen Unterrichtseinheiten fit in Finanzen machen lassen und erhielten am Mittwoch aus den Händen von Bauer-Jautz und Schuldirektor Ulrich Drescher ein Zertifikat über die Teilnahme an der freiwilligen Maßnahme.

Welche Fallstricke können beim Abschluss eines Vertrags auf einen lauern? Wann kann man einen Vertrag widerrufen? Wann kann ich etwas umtauschen, das ich gekauft habe, und wie reklamiere ich fehlerhafte Waren oder Dienstleistungen richtig? „Diese und viele Fragen mehr können die Jugendlichen jetzt hoffentlich beantworten“, skizzierte Manuela Dorlaß den Stoff, den sie den Jugendlichen seit Oktober jeweils Mittwochnachmittags vermittelt hatte.

Betriebswirtschaft für Einsteiger hatte ihre Kollegin von der DHL den Schülern vermittelt: Das Unternehmen unterstützt die Schule und zeichnete für die andere Hälfte der insgesamt acht Unterrichtseinheiten verantwortlich. „Ich war erstaunt, wie viele Dinge man gar nicht kopieren darf“, zeigte sich Leon Oxenfarth beeindruckt: Der 17-Jährige fand die Lektionen zum Urheberrecht daher besonders spannend. Judith Padberg hingegen freute sich über die Praxistipps der Verbraucherschützer: „Nachdem wir jetzt die Grundlagen haben, fällt es mir viel leichter, mich zukünftig in Finanzfragen weiter zu informieren.“ Aber auch ihre zukünftige Karriere hatten die Jugendlichen im Blick: „Ich habe überlegt, mich nach dem Abitur bei einer Bank zu bewerben und da ist solches Wissen mit Sicherheit nützlich“, meinte der 20-jährige Lasse von Lindern.

Auch unangenehme Themen wurden angesprochen. Die Bedeutung von Vollstreckung beispielsweise oder was passieren kann, wenn eine Rechnung nicht beglichen wird. Im Zentrum des Interesses der Jugendlichen standen die Fallstricke beim Abschluss von Handyverträgen und die rechtlichen Details rund um soziale Netzwerke. Kaufverträge, Versicherungen und Kontenführung stießen ebenfalls auf großes Interesse.

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