Nach dem Unterricht geht's heim zur Kirmes

beuel · Schaustellerkinder ziehen mit ihren Eltern von einem Ort zum nächsten und besuchen viele Schulen. Artikel einer Schülerin der Gesamtschule Beuel, Klasse 8b.

Pützchen: Für die Schaustellerkids normaler Alltag.

Pützchen: Für die Schaustellerkids normaler Alltag.

Foto: Cem Akalin

Schaustellerkinder unterscheiden sich in manchen Dingen von Gleichaltrigen. Sie lernen beispielsweise schon sehr früh, mit Geld umzugehen und offen ihre Meinung zu sagen. Denn Schaustellerkinder müssen schon früh im Betrieb ihrer Eltern mithelfen, damit sie lernen, sich in dem Beruf zurechtzufinden.

Die meisten Schaustellerkinder wechseln alle zwei Wochen die Schule und besuchen die, in deren Nähe gerade gerade das Volksfest oder die Kirmes stattfindet. Wenn zum Beispiel Pützchens Markt gefeiert wird, gehen die meisten Schaustellerkinder auf die Beueler Gesamtschule. Drei von ihnen besuchen sogar fest diese Schule und freuen sich das sich das ganze Jahr auf "Püma", weil dann auch ihre Freunde ihre Schule besuchen. Wenn die Schaustellerkinder mit ihrer Schule abgeschlossen haben, ist es ihnen selbst überlassen, was sie machen wollen. Manche entscheiden sich gegen das Schaustellerleben und lernen etwas anderes. Die meisten wollen doch lieber Schausteller bleiben, weil sie ja auf der Kirmes aufgewachsen sind.

Der Alltag der Schaustellerkinder besteht darin, unter der Woche morgens in die Schule zu gehen, wo sie genauso lernen wie die anderen Kinder. Manchmal werden sie von anderen Kindern "blöd" angeschaut, wenn sie in eine Klasse reinkommen. Aber viele beneiden sie auch, weil sie den ganzen Tag auf der Kirmes sind und Fahrgeschäfte nutzen dürfen. Nach der Schule geht's wieder Heim auf die Kirmes, wo sie aber erst die Hausaufgaben machen müssen. An den Wochenenden helfen sie ihren Eltern im Geschäft, zum Beispiel beim Süßigkeitenstand, Karussell oder im Imbiss.

Wenn das Jahr zu Ende geht, geht es ab nach Hause. Die Geschäfte werden in Hallen gelagert bis im Frühjahr die Saison wieder losgeht. So lange besuchen die Schaustellerkinder ihre Stammschule. Dort fühlen sie sich am wohlsten, weil man sie kennt und akzeptiert, so wie sie sind .

Gesamtschule Beuel, Klasse 8b

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