Girlie-Band für eine bessere Welt Musical "Global Playerz" am Sankt-Adelheid-Gymnasium

PÜTZCHEN · Das Musical „Global Playerz“ wurde 2016 mit dem Global Fair Trade Award 2016 ausgezeichnet. Am Montag wurde das „nachhaltige“ Musical im Theatersaal des Sankt-Adelheid-Gymnasiums aufgeführt.

Schrill und Bunt: Die Girlie-Pop-Punkband „Playerz“ begeistert die Zuhörer im Theatersaal des Sankt-Adelheid-Gymnasiums.

Schrill und Bunt: Die Girlie-Pop-Punkband „Playerz“ begeistert die Zuhörer im Theatersaal des Sankt-Adelheid-Gymnasiums.

Foto: Barbara Frommann

„Wir spielen für Ruhm und Geld, und am Ende retten wir die Welt“ sangen die Musikerinnen der Band „Playerz“ im Theatersaal des Sankt-Adelheid-Gymnasiums in Pützchen, und das Publikum klatschte und trampelte begeistert mit den Füßen. Bunt und schrill sollte das Musical sein. Dabei ging es um ein ernstes und komplexes Thema: Globalisierung und Verantwortung in der Welt. Zu Gast war das Theater „Sonni Maier“ aus Witten.

Das Stück erzählt die Geschichte der Freundinnen Nia, Skazz und Katey, die zusammen die Girlie-Pop-Punkband „Playerz“ bilden. Als Katey zum ersten Mal Ghana, das Heimatland ihrer Eltern, besucht, geraten die Mädels ins Spannungsfeld zwischen Armut auf der einen und Überfluss auf der anderen Seite. Sie treten an, etwas dagegen zu tun. Das Musical „Global Playerz“ wurde 2016 mit dem Global Fair Trade Award 2016 ausgezeichnet. Der Auftritt bildet den Abschluss der Fairen Woche in Bonn.

Das Sankt-Adelheid-Gymnasium ist eine von fünf Fairtrade-Schulen in Bonn. „Es geht darum, das Thema Nachhaltigkeit in die Öffentlichkeit zu bringen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen“, sagte Lehrerin Nicole Kemper, die sich gemeinsam mit ihrem Kollegen Sven Kreutzer für Fair Trade im Unterricht engagiert. Ihre 7. und 8. Klassen schauten sich das Musical an. Außerdem gibt es an der Schule eine Fairtrade-Gruppe. „Um als Fairtrade-Schule ausgezeichnet zu werden, gehört das Thema in den Lehrplan, und die Schule muss eine Fairtrade-Gruppe ins Leben rufen“, sagte Kreutzer, der die Gruppe leitet. Die Schule engagiert sich mit zahlreichen Aktionen für fairen Handel und Nachhaltigkeit: es gibt Snacks, Obst.

Musical als extravaganter Weg

„Wir können mit vielen kleinen Dingen dazu beitragen, die Welt fairer zu machen, damit wir zu einer gerechteren Welt gelangen, schon indem wir zum Beispiel mit dem Fahrrad zur Schule fahren, darauf achten, Strom zu sparen oder fair gehandelte Produkte mit dem Fairtrade-Siegel zu Hause oder in unserer Schule kaufen“, berichteten Katharina und Victoria. Die Fairtrade-Gruppe organisiert verschiedene Projekte. So waren im vergangenen Jahr Kaffeebauern aus Kolumbien zu Besuch, die davon berichteten, wie sich ihr Alltag durch Fair Trade verändert hat. „Das war für die Schülerinnen super spannend“, sagte Kreutzer.

„Ich engagiere mich für Fairtrade, weil ich es schlimm finde, wie in vielen Ländern Menschen benachteiligt werden, nur damit wir es hier in Deutschland gut haben. Als ich erfahren habe, dass sich Schülerinnen an unserer Schule für Fairtrade einsetzen, fand ich dies total interessant und wollte ebenfalls dabei mitmachen“, sagte die 14-jährige Emma aus der Gruppe.

„Mit dem Musical gehen wir einen extravaganten Weg, um das Thema der jungen Generation nahezubringen“, sagte der Erdkundelehrer. Gesponsert wurde der Auftritt von der Stadt Bonn. „Wir beteiligen uns als Stadt Bonn schon mehr als zehn Jahre an der bundesweiten Fairen Woche mit besonderem Engagement und rund 70 Veranstaltungen“, erklärte Britta Amorin, beim Agenda-Büro der Stadt Bonn zuständig für Fairen Handel. „Ich finde den Ansatz des Musicals sehr gut, junge Leute für die Themen zu sensibilisieren, für die sich eher eine ältere Generation engagiert. Und Theater ist ein tolles Medium“, sagte Amorin.

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