Doppelkirche Schwarzrheindorf Maria, Josef und Jesus in orientalischer Landschaft

SCHWARZRHEINDORF · Seine Krippen gingen schon nach Amerika und sogar zum Papst im Vatikan. Und auch in der Schwarzrheindorfer Doppelkirche stehen Figuren des Münchener Bildhauers Sebastian Osterrieder, der 1931 starb. In diesem Metier kennt sich Professor Friedrich Münch bestens aus, ein Kunstdidaktiker.

"Unsere Krippe zählt zu den künstlerisch wertvollsten im ganzen rheinischen Raum", sagt der 72-Jährige. Vergleichbare seien erst wieder in Luxemburg, Pfalz und Süddeutschland zu sehen.

Osterrieders Figuren stammen vom Ende der 1920er Jahre. Sie wurden nach einem französischen Gussverfahren hergestellt, dann mit leimgetränktem Stoff kaschiert, bekamen Glasaugen. Maria, Josef, das Jesuskind und all die anderen biblischen Gestalten und Tiere wurden von Hand bemalt.

Als Münch jedoch 1965 auf sie stieß, "waren sie runtergekommen. Ich habe mich dann um sie gekümmert." Er behob die Schäden, die Zeit und Feuchtigkeit hinterlassen hatten, und gestaltete die Krippe der Doppelkirche im Stil Osterrieders: dem so genannten orientalischen Stil.

Nicht nur Münchs Familie hilft jedes Jahr bei Auf- und Umbau. Auch viele Gemeindemitglieder von Sankt Maria und Sankt Klemens engagieren sich, übernehmen etwa die Krippenwache. So können die Besucher derzeit täglich die Szenen anschauen, jeweils von 9 bis 17 Uhr. Das erste Bild mit den Hirten ist noch bis Freitag zu sehen.

Die Drei-Königs-Verehrung beginnt am Samstag, 4. Januar (täglich bis 6. Januar). Die Darstellung der Flucht nach Ägypten ist dann nur noch an Samstagen und Sonntag zu sehen, und zwar am 18./19., 25./26. Januar und am 1./2. Februar. An den anderen Tagen werden die Figuren weggeschlossen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort