Rhein-Sieg-Eisenbahn Lothar Wenzel zieht eine positive Bilanz

BEUEL · Seit Januar 2014 ist Lothar Wenzel alleiniger Geschäftsführer bei der Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH (RSE) in Beuel. Etwas überraschend wurden für Außenstehende damals Rainer Bohnet und Daniel Preis von der Gesellschafterversammlung abberufen.

 Lothar Wenzel will bei der RSE noch viel bewirken.

Lothar Wenzel will bei der RSE noch viel bewirken.

Foto: Max Malsch

Der Grund war auf Anfrage nicht zu erfahren. Diplomatisch lautet der Sprachgebrauch: "um neue Impulse zu setzen". Preis ist aber weiterhin als Prokurist in der RSE tätig ist und Bohnet betreut nach wie vor das Touristikprogramm, wenngleich er auf eigenen Wunsch in diesem Jahr aus der Firma ausscheiden wird.

Wenzel ist studierter Maschinenbauer. Er war unter anderem Geschäftsführer bei der Firma Infraserv (Höchst), anschließend bei Faun (Fahrzeugfabriken Ansbach und Nürnberg), einem bekannten Unternehmen für Schwerlast-Spezialfahrzeuge, europaweit tätig und zuletzt als Geschäftsführer bei der Treuhand. "Der Job der Jobs", wie er sagt. Und so nebenbei - einen Tag pro Woche - ist er Berater an der Provadis Hochschule im Industriepark Höchst in Frankfurt/Main.

So gar nicht nebenbei will er jedoch seine Tätigkeit bei der RSE verstanden wissen. Zwei Dinge nahm er bei seinem Amtsantritt sofort in Angriff: die Bilanz für 2013 zu erstellen und eine ausführliche Inventur mit neuen Bewertungsansätzen durchzuführen. In der Bilanz für 2013 musste er rote Zahlen feststellen. "Doch ohne Murren", berichtet er, "schossen die Gesellschafter den Fehlbetrag nach."

Eine Vorschrift des Eisenbahnbundesamtes ist ein sogenanntes "Sicherheitsmanagement", über das jedes Bahnunternehmen verfügen muss. Dieses wurde 2014 erstellt, über 1000 Seiten Dokumentation. "Eine große Leistung, hauptsächlich erbracht von Walter Zienow", erkennt Wenzel an. "Das Amt war zwei Tage im Haus, hat das Management mit mehreren Leuten geprüft, uns Löcher in den Bauch gefragt und innerhalb eines Monats war die Sicherheitsbescheinigung da", berichtet Wenzel.

Im ersten Jahr seiner Tätigkeit ist außerdem ein "Triebfahrzeugführerscheinhandbuch" erstellt worden. Denn die RSE bildet Triebfahrzeugführer aus, nicht nur für die eigenen Belange, sondern auch für den Markt.

Ein neues Geschäftsfeld wurde auch eröffnet: das Reparatur- und Serviceangebot an Dritte (der General-Anzeiger berichtete). Derzeit in Arbeit ist das Touristikangebot für 2015 sowie die Erstellung der Bilanz 2014.

"Ich habe ausgezeichnete und hoch motivierte Mitarbeiter", lobt Wenzel. Die RSE verfügt zwar über keine Dampflokomotiven, aber Wenzel steht dennoch unter Volldampf, anders kann man sein Tun im ersten Jahr nicht erklären. Über sich selbst, Jahrgang 1940, sagt er: "Ich feiere jedes Jahr meinen 58. Geburtstag".

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