Streit seit Monaten Keine Entscheidung zur Burg Limperich

LIMPERICH · In der Sitzung der Bezirksvertretung Beuel am Mittwoch werden die Politiker keine endgültige Entscheidung zur Zukunft der Burg Limperich treffen. Die CDU hatte am Montag bei einem Ortstermin vor der Burg erklärt, dass sie einen Änderungsantrag mit zahlreichen Fragen an die Stadtverwaltung vorlegen wird

"Solange die Antworten nicht vorliegen, werden wir in der Sache nicht entscheiden", sagte der Stadtverordnete Ludwig Burgsmüller.

Zur Erinnerung: Seit Monaten streiten Verwaltung, Politik, Bürgerverein Limperich, Denkmal- und Geschichtsverein Bonn-Rechtsrheinisch und der derzeitige Mieter der Burg, der Amateur-Funkerverein, um die Zukunft des denkmalgeschützten Gebäudes.

Die Funker hätten gerne einen Erbpachtvertrag über 30 Jahre und würden sich im Gegenzug verpflichten, die Burg auf eigene Kosten und mit Zuschüssen von Stiftungen zu sanieren und auszubauen. Das lehnen der Bürgerverein und der Denkmalverein entschieden ab. Grund: Die Stadt würde durch diesen Vertrag die Einflussnahmen auf die Zukunft der Burg Limperich aus der Hand geben.

Auch Dieter Schaper (SPD) lehnt eine Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt ab: "Viele Fragen sind nach wie vor noch ungeklärt. Die rot-grüne Koalition vertritt die Meinung, dass sich die Verwaltung mit den drei beteiligten Vereinen über die künftige Nutzung der städtischen Immobilie verständigen muss. Das kann nicht Aufgabe der Politik sein." SPD und Grüne wollen heute die Einrichtung eines runden Tischs beantragen.

Bei dem Ortstermin am Montag sind erneut die Meinungen der verschiedenen Parteien aufeinander geprallt. Die Beueler CDU hatte alle Kontrahenten zu diesem Klärungsgespräch eingeladen. Bürgerverein und Denkmalverein waren erschienen. Die Funker waren nicht durch Vorstandsmitglieder, sondern eher zufällig durch zwei einfache Mitglieder vertreten.

Vereinsvorsitzender Holger Adler hatte kurz vor Beginn des Treffens dem GA mitgeteilt, dass man um eine zeitliche Verschiebung des Termins um zwei Stunden gebeten hätte. "Wir haben zum selben Zeitpunkt eine Veranstaltung in der Burg und können leider erst ab 19 Uhr. Auf unsere Bitte wurde aber nicht eingegangen."

Gastgeber Ludwig Burgsmüller wertete das Fehlen der Funker anders: "Ich habe mehrfach den Kontakt gesucht und habe eigentlich nur Desinteresse seitens der Funker an dem Treffen feststellen können. Mir ist am Dialog mit allen drei Vereinen und einer einvernehmlichen Lösung gelegen."

Carl J. Bachem, Vorsitzender des Denkmal- und Geschichtsvereins, nutzte das Treffen, um nochmals seine Argumente gegen den Erbpachtvertrag zu formulieren: "Wir wollen die Funker nicht aus der Burg vertreiben. Wir wollen ihnen aber auch nicht die Sanierung eines der ältesten Bonner Bauwerke überlassen. Da wollen wir gemeinsam mit dem Bürgerverein ein Mitspracherecht und schlagen deshalb die Gründung eines Trägervereins vor."

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