Förderprojekt "Chance 7" Lebensräume für seltene Tiere

Beuel · Die Stadt Bonn lässt Worten Taten folgen: Die im Frühjahr 2011 beschlossene Teilnahme am Naturschutzgroßprojekt "Natur- und Kulturlandschaft zwischen Siebengebirge und Sieg" ist jetzt soweit fortgeschritten, dass die Untere Landschaftsbehörde den Bürgern das Projekt und die geplanten Maßnahmen vorstellen kann. Die Informationsveranstaltung findet am Dienstag, 28. Mai, ab 18 Uhr im Rathaus Beuel, Friedrich-Breuer-Straße 65, statt.

 An den warmen Westhängen des Ennerts lebt die Mauereidechse.

An den warmen Westhängen des Ennerts lebt die Mauereidechse.

Foto: Biologische Station

Im Rahmen des bundesweiten Förderprojekts "Chance 7" soll ein Beitrag zur Bewahrung der biologischen Vielfalt in Deutschland und die Aufwertung der Lebensräume in der Region geleistet werden. "Die Erhaltung und die Entwicklung der vielseitigen Natur- und Kulturlandschaften zwischen Rhein und Sieg ist für die Menschen in ihrer Heimat auch ein Beitrag zur Bewahrung und Entwicklung einer regionalen Identität", erklärt die Stadt ihre Teilnahme an dem Vorhaben.

Voraussetzung für die Teilnahme ist die Erstellung eines Pflege- und Entwicklungsplans auf Flächen des Landschaftsplans Ennert. Dieser von einem Fachbüro ausgearbeitete Plan liegt nun vor.

Der Pflege- und Landschaftsplan umfasst verschiedene Gebiete in Bonn. Im Ennert besitzen die Steinbrüche mit ihrer Felsvegetation und die südexponierten Hänge oberhalb der Bundesstraße 42 sowie die Fließgewässersysteme Ankerbachtal und Holtorfer Bachtal wichtige Funktionen im regionalen Biotopverbund für Arten von bundesweiter Bedeutung. Gelbbauchunke, Mauereidechse oder Zippammer haben dort ihre Lebensräume. Im Bereich Pützchen/Kohlkaul trifft dies auf den Dunklen Moorbläuling zu, der im Feuchtgrünland vorkommt. Die Strukturen sollen hier für den Schmetterling verbessert und darüber hinaus ein Ausbreiten der Art gefördert werden.

Der überregionale Charakter des Biotopverbundsystems im Projekt wird durch die Erweiterung weiter gestärkt. Der Pflege- und Entwicklungsplan wurde eng mit Land- und Forstwirten sowie Naturschutzverbänden, Jagd- und Fischereibehörden sowie Akteuren aus der Tourismusbranche abgestimmt. Der Plan schlägt Maßnahmen vor, die ab 2014 in einer bis zu zehnjährigen Umsetzungsphase im Wege der Kooperation ausnahmslos auf freiwilliger Basis verwirklicht werden sollen.

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