Beuler Brotfabrik Lateinamerika aus verschiedenen Perspektiven

BEUEL · Ein anderes Bild von Lateinamerika wollen sie vermitteln, fernab von den Stereotypen, die die meisten Menschen im Kopf haben wenn sie an diesen Kontinent denken.

 Die "Oxis" mit ihrem Plakat zum Filmfestival.

Die "Oxis" mit ihrem Plakat zum Filmfestival.

Foto: Charlotte Raab

Die Kulturgruppe "Oxis", gründete sich Anfang 2013 aus Studenten der Fachschaften Altamerikanistik und Ethnologie, "die mehr wollten als die normale Fachschaftsarbeit". Alle Mitglieder haben selber einen persönlichen Bezug zu Lateinamerika und waren schon einmal für längere Zeit dort.

Im Juni stemmt die Gruppe mit zehn Mitgliedern zum zweiten Mal das Filmfestival "Mira" (spanisch für "schau hin"). Nach der ersten Auflage im Januar 2014, welches als Dokumentar-Filmfestival vor allem deutsche Filme über Lateinamerika zeigte, bringt die Gruppe nun junge und weitgehend unbekannte lateinamerikanische Regisseure mit ihren Filmen in die Bonner Kinemathek in der Brotfabrik. 2013 entstand die Idee zu einem solchen Festival eher spontan: "Uns war gar nicht bewusst, wie viel Arbeit das ist und wie viel da so drin steckt", so Moritz Heinrich. Um an die Filme zu kommen, schrieben die engagierten Studenten zahlreiche Filmschulen in Lateinamerika an und bewarben ihr Projekt. Aus der Resonanz wählten sie dann die schönsten und interessantesten Filme aus.

Das Programm ist vielfältig und reichhaltig, an vier Tagen von Donnerstag, 11. Juni, bis Sonntag, 14. Juni, zeigen die "Oxis" insgesamt 23 Filme aus Argentinien, Peru, Chile, Mexiko, Kuba, Bolivien, Kolumbien und Brasilien. Kurz- und Spielfilme, Animationen und Dokumentationen sind Teil der Veranstaltung. Darüber hinaus bietet das Festival auch einigen Regisseuren die Möglichkeit, selbst für ihre Filme zu sprechen. Neben den Filmen soll es auch um deren Hintergründe und um einen daraus resultierenden Dialog über und mit Lateinamerika gehen.

Die Gruppe organisiert neben dem Filmfestival aber auch Fotoausstellungen oder einzelne Filmabende, der Fokus liegt dabei immer auf Lateinamerika und soll das Interesse für aktuelle gesellschaftspolitische Themen wecken und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. So zeigten die "Oxis" von Juni bis Oktober 2014 in der Fotoausstellung "Copa para quem?" - portugiesisch für "Weltmeisterschaft für wen?" - die Kehrseite der Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Bilder die sie über teils persönliche Beziehungen aus Brasilien bekamen, bildeten vor allem Proteste, Umsiedlungen und Militarisierung in Rio de Janeiro im Kontext der WM ab. "Wir wollen Dinge zeigen, denen sonst keine Bedeutung beigemessen wird", erklärt Heinrich. Für ihr Engagement erhielten die "Oxis" 2014 den Initiativpreis der Universität Bonn. Der jährlich von der Universitätsgesellschaft vergebene Preis unterstützt das studentische Engagement im öffentlichen Bereich und ist mit 2000 Euro dotiert.

Den Dialog fördern, auf etwas aufmerksam machen, was man sonst übersieht, das können auch die Filme des Festivals, vielleicht schaffen es die Bilder dem Zuschauer ein anderes Bild von Lateinamerika zu zeigen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort