Wahrzeichen am Bonner Bogen Land bewilligt Fördergelder zur Sanierung des alten Wasserturms

Beuel · Endlich kommt Bewegung in das lang geplante Projekt: Das Land NRW bewilligt Fördergelder zur Sanierung des alten Wasserturms am Bonner Bogen. Nächstes Jahr sollen die Renovierungsarbeiten beginnen.

 Der Wasserturm am Bonner Bogen steht unter Denkmalschutz. Seine Sanierung beginnt im nächsten Jahr.

Der Wasserturm am Bonner Bogen steht unter Denkmalschutz. Seine Sanierung beginnt im nächsten Jahr.

Foto: Niklas Schröder

Bewegung am Bonner Bogen: Die Sanierungsarbeiten am Wasserturm nehmen konkrete Formen an, das Restaurant Rohmühle wird umgestaltet, und eine neue Skulptur soll das Thema Nachhaltigkeit an den Rhein tragen.

Zum Wasserturm: Schon 2021 könnten die Sanierungsarbeiten starten, denn das Land NRW habe Gelder für die Maßnahmen nun bewilligt, sagt ImmoVisio-Geschäftsführer Jörg Pierdzig. „Nach zwei Anläufen wurde der Zuschuss aus dem Denkmalförderungsprogramm im März genehmigt.“ Das Land NRW stellt 150 000 Euro bereit.  650 000 Euro sollen die Sanierungsarbeiten insgesamt kosten. Die Differenz werde die DevelopVisio tragen, so Pierdzig. „Der Turm gehört am Bonner Bogen zu den wichtigen Denkmälern und soll jetzt wieder ein weit sichtbares Wahrzeichen werden.“ Seit 2013 ist der Wasserturm aus Sicherheitsgründen mit einem Gerüst geschützt. Ein Umstand, den Pierdzig bedauert. „Es ist der Leuchtturm am Bonner Bogen und gleichsam ein schönes Bauwerk.“ Neben der Direktorenvilla und der Rohmühle ist der sechsstöckige Wasserturm das dritte Gebäude der alten Zementfabrik, das unter Denkmalschutz gestellt wurde. Nun soll er in Zukunft wieder genutzt werden. „Wir wollen hier ein Café mit Außengastronomie errichten“, sagt Pierdzig.

Historischer Wasserbehälter bleibt erhalten

Der historische Wasserbehälter im Turmkopf soll bei den Maßnahmen vollständig erhalten bleiben. Die Stahlkonstruktion im Dach hingegen wird erneuert. Außerdem wird es im Innern einen Treppenturm mit Aufzug geben. Marode Steine und Fenster sollen ausgetauscht und verschiedene Trageflächen stabilisiert werden. In diesem Jahr liegt der Fokus aber auf dem laufenden Gewerbe. „Wir haben die Zeit mit Corona jetzt genutzt, um in Hotels und Restaurants Renovierungen und Sanierungen zu machen, sonst sind sie ja immer in Auslastung“, berichtet Pierdzig. Derzeit würden in der Rohmühle einige Projekte realisiert.

So wird ein Teil der Außenterrasse zu einem Wintergarten umgestaltet. „Durch das neue Konzept ist der Außenbereich jetzt durch eine Bodenheizung und eine Wärmeschutzverglasung ganzjährig nutzbar“, sagt Pierdzig. Die Glaswand, die den Wintergarten umschließt, soll vollständig ausfahrbar sein. „Das sind Faltwände, die im Sommer nach außen geschoben werden können.“ Im Wintergarten und auf der Terrasse finden rund 230 Gäste Platz. Auch die Küche wurde technisch grunderneuert. Das sei im Zuge der Übernahme durch BonnVisio geschehen. „Zuvor hatten wir die Gastronomie verpachtet.“ Die Küchenmannschaft sei aber dieselbe geblieben. Der Gastraum werde zurzeit noch renoviert. „Wir haben im Restaurant einen offenen Raum, den wollen wir durch kleinere Nischen ersetzen.“ Das Konzept sieht vor, mit Sitzbänken und Regalnischen den Gästen eine private Atmosphäre zu ermöglichen. „Den Großraum haben wir jetzt in den Wintergarten verlagert.“

Auch die Decke wird neu gestaltet. So werden goldene Stoffbahnen über dem Raum hängen und die Beleuchtung mit 162 LED-Leuchten grunderneuert. „Mit den Strahlern können wir im Restaurant verschiedene Lichtszenarien abbilden.“ Mit der Denkmalbehörde seien alle Maßnahmen abgesprochen, versichert Pierdzig. Als letzte Baumaßnahme soll es am Eingang einen Vorbau geben. Hier sei man aber noch in Abstimmung. Vier Wochen sollen die Renovierungsarbeiten im Restaurant noch andauern. Der Wintergarten und die Außenterrasse sind hingegen schon frei. Passanten,  die am Bonner Bogen unterwegs sind, dürfte eine neue Skulptur aufgefallen sein. Die „Mother Earth“-Sculpture“ wurde vom Amerikaner Barton Rubenstein entworfen. „Sie steht symbolisch für Nachhaltigkeit und die internationale Gemeinschaft in Klimafragen und Umweltschutz“, erklärt Sandra Prüfer von der Bonnections Initiative, die auch den Kontakt zum Künstler hergestellt hat. Zuvor war die erste „Mother Earth“-Skulptur 2017 am Ufer des Potomac River in Georgetown, Washington DC, installiert worden. „Als ein Symbol für Nachhaltigkeit wurden die Schwesternskulpturen auch in Yaoundé (Kamerun), Jerusalem (Israel) und Guilin (China) errichtet“, sagt Prüfer. Und weitere Standorte seien noch in Planung.

 Die „Mother-Earth-Sculpture“ des Künstlers Barton Rubenstein.

Die „Mother-Earth-Sculpture“ des Künstlers Barton Rubenstein.

Foto: Niklas Schröder

Von der Rheinpromenade ist das über vier Meter große 3D-Porträt gut sichtbar. Eigentlich sollte die Edelstahlskulptur nahe des UN-Campus stehen, berichtet Prüfer. „Rubenstein wollte im Rahmen der Weltklimakonferenz die Skulptur Deutschland schenken“, sagt sie. Das städtische Kulturamt habe die Schenkung seinerzeit aber abgelehnt, heißt es.

Bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück sei man dann auf den Bonner Bogen gekommen. Man habe den Standort gerne gestellt und die Kosten für Sockel und Aufstellung übernommen, teilt Pierdzig mit. „Wir freuen uns sehr, dass die Skulptur hier seinen Platz gefunden hat, da wir auch das Thema Nachhaltigkeit sehr unterstützen.“ Und das Design käme bei Gästen und Passanten auch gut an, so der Geschäftsführer. Im Oktober soll Rubenstein schließlich nach Bonn kommen und die Skulptur offiziell einweihen.

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