Poppelsdorfer Schloss-Madämchen und Schloss-Junker "Kutt ens spinxe"
BEUEL · "Kutt ens spinxe" - unter diesem Motto hatten die "Poppelsdorfer Schloss-Madämchen und Schloss-Junker" am Sonntagmorgen zu einer Art Mischung aus Karnevalsmesse und Tag der offenen Tür ins Zeughaus der Beueler Stadtsoldaten unter der Kennedybrücke eingeladen.
Das "Kölsche Tanz-Theater" ist Teil des Tanzsportclubs Residenz Bonn, und die Mitglieder fühlen sich gleichermaßen als Karnevalisten und als Tanzsportler.
Wer schon immer einmal wissen wollte, wie die Auftritte einer Tanzgruppe aus der Perspektive eines Elferrats aussehen, hatte dazu nun am Sonntag die allerbeste Gelegenheit: Mit dem Rücken zur Bühne absolvierte die Truppe, die aus dem Kölner und Bonner Karneval inzwischen nicht mehr wegzudenken ist, einen ihrer ersten Auftritte.
"Wir tanzen nicht einfach nur zu Karnevalsmusik, wir arrangieren kölsche Lieder zu kleinen, schwungvollen und lustigen Theaterstücken", erklärt Frank Pütz, der Pressesprecher der Truppe am Rande der Veranstaltung. Die Idee dazu kommt von Leiterin Marion Schurz: 1997 traf sich die Choreographin und Tanztrainerin erstmals mit acht weiteren Tanzbegeisterten, um das Konzept umzusetzen, und im Januar 1998 hatten die "Schloss-Madämchen" dann ihren ersten Auftritt. Um den Namen hatte die junge Truppe lange gerungen, denn nichts schien so recht zum neuen Konzept passen zu wollen.
Als man dann Mitte der "Nullerjahre" die Idee "Geschichten zu vertanzen" immer präziser herausarbeitete und sich auch noch mehrere Männer der Gruppe angeschlossen hatten, erweiterte man den Namen schließlich um die "Junker". Und mittlerweile sind die Tänzer weit über die Grenzen Bonns hinaus bekannt, im gesamten Rheinland von Krefeld bis Koblenz und natürlich in Köln treten die Poppelsdorfer regelmäßig auf.
"Poppelsdorf - jitt es dat wirklich?" Das sei eine Frage, die ihm tatsächlich sehr häufig gestellt werde, freut sich Pütz über die Reaktion, die der Ortsname bei Bonn-Unkundigen zuweilen auslöst. Dem zahlreich erschienenen Publikum bot die Tanztruppe am Sonntagmorgen einen spannenden und umfassenden Einblick in die Arbeit hinter den Kulissen: Von der Entstehung der Choreographien und des neuesten Tanz-Theaterstücks bis hin zur Präsentation des Bühnenprogramms 2015 reichte das Programm der Matinee. Und das fesselte das Publikum offenbar sehr, denn gebannt folgten die Zuschauer den Darbietungen der Truppe. Als kleine Abwechslung standen noch zwei Gast-Acts auf dem Programm: Die "Rheingazellen" und die "Sechs Kölsch" sangen und tanzten gemäß ihrem gemeinsamen Motto "op kölsche Art".
