Kriminalkonzert im Präsidium "Kommissar" im fetzigen Gewand

Ramersdorf · "Wie heißt der Trompeter", lautete die nicht ganz ernst gemeinte Frage, mit der Hans Steinmeier das Publikum beim "Kriminalkonzert" am Mittwochabend im Polizeipräsidium begrüßte.

 Sind gut aufeinander eingespielt: Die Musiker des Kriminalorchesters der Landespolizei.

Sind gut aufeinander eingespielt: Die Musiker des Kriminalorchesters der Landespolizei.

Foto: Max Malsch

Zum ersten "Landespolizeiorchester-Quiz" hatte der Bandleader seine Zuhörer aufgerufen und tatsächlich winkte demjenigen, der das erste Stück des Abends richtig einzuordnen wusste als Belohnung eine CD der Jazz-Rock-Pop-Band.

Allerdings schien das Publikum deutlich musikbegeisterter als krimikundig zu sein, denn es bedurfte erst vier komplett falscher Antworten, bevor der hauseigene Fotograf die Lösung wusste: Weder Horst Tappert als Derrick noch etwa "Der Alte" waren gefragt; es ging um Erik Ode, der in der fast schon legendären Krimireihe des ZDF den "Kommissar" spielte.

Die Musiker, die den meisten Zuhörern in kleiner Besetzung als Band der legendären Krimiabende im Bonner Polizeipräsidium bekannt waren, präsentierten einen Querschnitt ihres Repertoires aus Jazz, Weltmusik, Funk, Soul, Rock, Pop, Hip-Hop und Rap. Die Formation besteht aus drei Bläsern, zwei Gitarristen, Rhythmusgruppe und Keyboard, klingt aber zuweilen wie eine Big Band.

Der Erlös des Benefizkonzerts kam wie immer Opfern von Straftaten zugute: Dank einer Aufstockung aus Mitteln der Vereinskasse des veranstaltenden Kulturvereins der Polizei und einer großzügigen Privatspende von Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa konnte Moderator Jörg Pfefferkorn in der Pause stolze 2222 Euro an Jacqueline Michal vom Verein "Frauen helfen Frauen" übergeben.

Musikalische Interaktion, Flexibilität, Improvisation und Spielfreude sind die Markenzeichen der Band, die eines von insgesamt acht Ensembles des Landespolizeiorchesters Nordrhein-Westfalen ist. "Die Besetzung heute Abend besteht aus Musikern der Jazz-Rock-Pop-Band und unserer Big Band", erläutert Steinmeier der Leiter der NRW-Big-Band und Stipendiat des Berklee College of Music in Boston ist.

Jan Freund am Schlagzeug, Heinz Schumann an der Percussion, Ernie Griffin am Keyboard und Martin Scheer am Bass sowie die Bläser Frank Thurnburg-Fieber an der Posaune und Andreas Laux am Saxofon erzeugten Gänsehaut mit bekannter und neu entdeckter, aktueller und erinnerungswürdiger Musik aus internationalen Kriminalfilmen und Serien.

Nicht nur der komplett neu arrangierte "Kommissar" überzeugte: Bei dem wunderbaren Arrangement von "Drei Engel für Charlie" konnte jeder im Saal spüren, wie sehr die Musiker das Stück mochten. Ach ja, und der Trompeter hieß natürlich Andreas Kamps.

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