Kommentar: Schlechte Erinnerungen

BONN · Nicht schon wieder Hellweg, möchte man sagen, wenn man die Geschichte um den Schwarzbau an der Königswinterer Straße in Beuel verfolgt.

Und bei diesem Stoßseufzer geht es weniger um das Bauen ohne Baugenehmigung und das verhängte hohe Bußgeld, sondern darum, dass die Baumarktkette in Bonn und Umgebung schon mehrfach negativ in den Schlagzeilen war.

Erinnern wir uns: 1998 spendete das Unternehmen der Stadt Sankt Augustin 10 000 Mark, im selben Jahr stand ein Bauantrag zur Erweiterung einer Filiale in Menden an. Angeblich gab es zwischen beiden Vorgängen keine Verbindung.

Allerdings begann das Unternehmen auch damals schon mit dem Neubau, bevor die Baugenehmigung erteilt war. In Bonn ging vor elf Jahren ein Vorstoß als die "Hellweg-Affäre" in den Sprachgebrauch ein, bei dem die Kette für die Genehmigung einer Filiale im Bonner Norden in Aussicht stellte, 500.000 Mark für den Bau eines Jugendzentrums in Auerberg zu spenden.

Die Sache flog auf und kostete den damaligen Bezirksbürgermeister die Karriere, weil die Stadt sich damit käuflich gemacht hätte. Jetzt die Sache in Beuel, die zumindest eine Dreistigkeit darstellt. Denn wer sich mehrfach über einen verhängten Baustopp hinweg setzt, hat schlechte Argumente auf seiner Seite.

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