Grundschüler führen durchs Beueler Heimatmuseum Klappt prima: Geschichte und Heimat von Kindern für Kinder

BEUEL · Der Verein will mehr junge Besucher ansprechen und bildet Kinderführer aus.

 In Schürze oder Matrosenkragen nehmen die Schüler der AG "Kinderführerausbildung" ihre Urkunde von Volker Engel entgegen.

In Schürze oder Matrosenkragen nehmen die Schüler der AG "Kinderführerausbildung" ihre Urkunde von Volker Engel entgegen.

Foto: Max Malsch

"Das Lernen hat viel Spaß gemacht und war überhaupt nicht anstrengend", erzählt Friedrich Henschel. Er berichtet auch, dass es außerhalb der regulären Schulzeit im Rahmen einer AG stattfand.

Friedrich ist acht Jahre alt und geht in die Paul-Gerhard-Schule (PGS). Er ist einer von sechs Kinderführern, die es seit wenigen Tagen im Heimatmuseum in Beuel gibt. "Frau Kuster und Herr Engel haben uns alles beigebracht, was wir wissen müssen, damit wir jetzt unsere Familien und andere Kinder durch das Museum führen können", berichtet Friedrich weiter und kündigt an: "Die erste Führung findet sogleich statt."

Die Idee, Kinder als Führer im Museum einzusetzen, sei gar nicht neu, erklärt Volker Engel, der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins. "Wenn man selbst im Museum groß geworden ist und andere Museen betrachtet, dann fragt man sich, wie man Kinder für das Museum begeistern kann. Man stellt aber auch fest, dass es in anderen Museen bereits Kinderführer gibt. Diese Idee haben wir aufgegriffen." Kinder seien viel besser geeignet, anderen Kindern Geschichte und Heimat näherzubringen.

Mit den Kinderführern ist die Erwartung verbunden, dass sich die Kreise, die sich für das Heimatmuseum interessieren, erweitern. Zusammen mit der OGS an der PGS wurde vor gut einem halben Jahr das Projekt der "Kinderführerausbildung" gestartet.

Die Schulleitung der PGS sei von der Idee sofort begeistert gewesen und habe das Angebot im Rahmen der AG gerne aufgegriffen.

Bei den Ausbildungsinhalten ging es darum, die Geschichte anhand vorhandener Exponate zu vermitteln. Dazu gehörte das Leben ohne Strom und ohne fließend Wasser. Kleidung für Kinder und Erwachsene, Schule und Handwerk, Haus und Hof wurde den Kindern erklärt.

Ganz besonders, wie könnte es in Beuel anders sein, wurde die Geschichte der Wäscherei vorgestellt. "Mit Begeisterung haben die Kinder alles aufgegriffen," zeigte sich Inke Kuster, ehrenamtliche Museumsmitarbeiterin, angetan.

Nachdem sie stolz ihre Urkunden zur Ernennung als Kinderführer in Empfang genommen hatten, starteten sie, die Mädchen mit weißer Schürze und die Jungen mit Matrosenkragen ausgestattet, zu ihrer ersten Führung, die den Eltern vorbehalten blieb.

Ob im Kräutergarten oder im Stall, ob in der guten Stube, im Schlafzimmer oder in der Werkstatt, sie zeigten mit Eifer, was sie gelernt hatten. Dabei präsentierte die kleine Lotta die Wäscherei so perfekt und mit so viel Enthusiasmus, dass man sie sich unschwer als Wäscherprinzessin 2025 vorstellen konnte.

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