Wasserschaden am Neubau der Kita Am Wolfsbach Kinder können erst im Januar einziehen

HOLZLAR · In genau einer Woche hätte der große Tag sein sollen. Dann wären Stadtverwaltung, Politiker und Bürger zum Neubau der städtischen Kindertagesstätte Am Wolfsbach in Holzlar gepilgert, um sie zu eröffnen. Doch wie berichtet hat ein Wasserschaden den Zeitplan zunichte gemacht. Die Kinder können nicht vor Januar einziehen. "Im April waren wir noch guter Dinge", sagt Margit Ventulett vom Städtischen Gebäudemanagement (SGB) bei einem Termin auf der Baustelle an der Siebengebirgsstraße.

 Nur an der Außenanlage der neuen Kita Am Wolfsbach kann nach dem Wasserschaden gearbeitet werden. SGB-Projektleiter Hans Rothuysen schaut sich die Pläne an.

Nur an der Außenanlage der neuen Kita Am Wolfsbach kann nach dem Wasserschaden gearbeitet werden. SGB-Projektleiter Hans Rothuysen schaut sich die Pläne an.

Foto: Max Malsch

Dochdann standen die Außenputzarbeiten an, und einem Mitarbeiter derbeauftragten Firma sei ein folgenschwerer Fehler unterlaufen. „Erhat sich über den Hausanschluss mit einem Schlauch Wasser nachdraußen geholt, aber abends vergessen, das Wasser abzudrehen“,erzählt SGB-Projektleiter Hans Rothuysen. Nachts sei der Schlauchgerissen, das Wasser über Stunden in den Estrich eingedrungen. „DerMitarbeiter hat aber nur gesehen, dass etwas Wasser auf dem Estrichstand und den Schaden nicht gemeldet“, so Rothuysen.

Ende Maifielen dann dem Architekturbüro Wasserflecken an den Wänden auf. „Anfangs haben wir vermutet, dass etwas mit der Fußbodenheizungnicht stimmt und die Rohre untersucht“, sagt Ventulett. Als dasergebnislos verlief, fragte der Architekt die Arbeiter nachbesonderen Vorkommnissen, und der Verursacher erinnerte sich anjene verhängnisvolle Nacht. „Wir haben sofort das Rechtsamteingeschaltet“, sagt Ventulett, die aber auch durchblicken lässt,dass die Baufirma wohl ohne Verfahren bereit ist, den Schaden zuübernehmen. Der ist für die Stadt über die bereits eingeholtenAngebote relativ genau zu benennen: Minimum 125.000 Euro.

„Wirmüssen einen Rückbau vornehmen und 515 Quadratmeter Estrich ausallen Räumen entfernen“, führt der Projektleiter aus. Denn nachdemder Estrich wieder trockengelegt worden war, hatte die Stadt eineSchimmeluntersuchung durchführen lassen. Und diese ergab eineBelastung. „Jetzt muss eine Spezialfirma den Estrich abtragen,damit keine Sporen in der Luft verteilt werden“, sagt Rothuysen.Heißt auch: Es gab einen totalen Baustopp, nur auf der Außenanlagegeht es derzeit voran. „Wir warten auf das Go der Versicherung derBaufirma, dann legen wir los“, so Ventulett.

Soweit zu denunerfreulichen Dingen rund um den Neubau, in den die Stadt wiegeplant 1,5 Millionen Euro investiert. Auf was sich die unter undüber Dreijährigen Kinder – etwas verspätet – ab nächstem Jahrfreuen können, kann sich schon jetzt sehen lassen. Und erinnert imersten Moment in architektonischer Hinsicht nicht unbedingt an eineKindertagesstätte. „Wir wollten kindgerecht bauen, aber nichtkindisch“, sagt Ventulett über den klaren und kantigen Bau, dernicht nur lichtdurchflutet ist, sondern durchgängig drei und vierMeter hohe Räume hat. Im Innenhof wachsen künftigKupferfelsenbirnen.

Zwei altersgemischte Gruppen haben in dem HausPlatz, das zwischen Siebengebirgsring und der Straße Am Wolfsbachliegt. Die Kinder gehören entweder zur orangen oder zur grünenGruppe und erkennen ihre Räume schon an der Farbe der Fassade. Ander Zahl ändert sich im Vergleich zum alten Standort Am Wolfsbachlaut Elke Palm vom städtischen Presseamt nichts. 45 Kinder werdenkommen, davon sechs unter Dreijährige.

Neu sei, dass die Elterneiner Gruppe nun neben dem 35-Stunden-Kontingent auch die45-Stunden-Betreuung buchen können. Was mit dem alten Gebäudepassieren soll, das ebenfalls der Stadt gehört, konnte Palm gesternnoch nicht sagen.

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