Seelsorgebereich Am Ennert Kein neuer Pfarrer in Beuel in Sicht

Pützchen · Während in der Pfarrgemeinde St. Adelheid die Vorbereitungen für die Wallfahrtsoktav im August in Pützchen begonnen haben, ist die Frage nach der Neubesetzung der zum 31. August frei werdenden Pfarrerstelle nach wie vor nicht beantwortet.

 Zu ihrem Ordensfest in der Weihnachtszeit haben sich die indischen Patres in der Wallfahrtskirche St Adelheid versammelt.

Zu ihrem Ordensfest in der Weihnachtszeit haben sich die indischen Patres in der Wallfahrtskirche St Adelheid versammelt.

Foto: Max Malsch

Ob der Seelsorgebereich Am Ennert, zu dem die drei katholischen Gemeinden in Pützchen/Bechlinghoven, in Holzlar und in Holtorf zählen, ab dem 1. September einen neuen leitenden Pfarrer vorweisen kann, steht derzeit noch in den Sternen.

Das Erzbistum Köln teilte jetzt auf Nachfrage des GA mit, dass das Generalvikariat erste Gespräche über eine „Nachbesetzung der Vakanz“ führe. „Mehr können wir zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht mitteilen und bitten daher um Geduld“, sagte Thomas Klimmek von der Hauptabteilung Medien und Kommunikation im Erzbistum. Das einzige, was feststeht ist, dass die indischen Patres mit Pfarrer Tijo George an der Spitze den Wallfahrtsort Pützchen Ende August verlassen werden. Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hatte in der Karnevalswoche mitteilen lassen, dass er den Pater als Pfarrverweser zum 31. August entpflichtet habe (der GA berichtete). Der Orden der Karmeliten von der Unbefleckten Gottesmutter Maria werde somit den deutschen Hauptsitz in Pützchen aufgeben und nach 38 Jahren Bonn verlassen.

In den drei Gemeinden macht sich zunehmend die Sorge breit, dass man künftig ohne Seelsorger auskommen muss. Besonders die Katholiken in Pützchen sind beunruhigt, weil im August die Wallfahrt zu Ehren der Heiligen Adelheid, Stadtpatronin von Bonn, und anschließend die Traditionskirmes Pützchens Markt mit der Schaustellermesse anstehen. „Diese Feste kirchlichen Ursprungs kann man nicht ohne Pfarrer feiern. Das geht gar nicht“, sagte ein Mitglied des Pfarrgemeinderats, das nicht genannt werden will.

Wohl bis September kein Nachfolger

Auch Weihbischof Ansgar Puff kann den Pützchenern nicht viel Mut machen. Im Gegenteil: Im am Wochenende erscheinenden Pfarrbrief schreibt der Regionalbischof, dass es ab September keinen neuen Pfarrer für den Seelsorgebereich geben wird. „Für eine Übergangszeit wird darum ein Priester aus der Nachbarschaft zusätzlich zu seinen Aufgaben die sogenannte Pfarrverwesung der drei Pfarreien übernehmen, damit die kirchenrechtliche Leitung der Pfarreien sichergestellt ist“, schreibt Ansgar Puff. Ein oder zwei Priester würden die pastoralen Dienste übernehmen, damit die Eucharistie gefeiert und die Sakramente gespendet werden können. Diakon Christoph Hartmann wird zudem im Seelsorgebereich Am Ennert tätig bleiben, so der Weihbischof.

Ansgar Puff zeichnet in seinen Worten an die Gemeinde ein düsteres Bild: Er rechnet damit, dass aufgrund des Priestermangels künftig mehrere Seelsorgebereiche von nur noch einem Pastoralteam angeführt werden. „Dass bedeutet nicht, dass alles zentralisiert wird und es vor Ort keine lebendigen Gemeinden mehr gibt. Es bedeutet aber, dass die Lebendigkeit vor Ort stärker vom Engagement der Gemeindemitglieder vor Ort abhängt und eine höhere Mobilität notwendig sein wird“, erklärte der Weihbischof. Am Montag, 8. April, kommt der Pfarrgemeinderat in Pützchen zusammen. Für die Arbeitssitzung wurde Bonns neuer Stadtdechant Wolfgang Picken eingeladen, der nach GA-Informationen auch zugesagt hat. Von ihm erwarten die Gemeinderatsmitglieder nicht nur Beistand, sondern vor allem Lösungen.

Pfarrgemeinderatsvorsitzender Michael Germann gibt sich jedenfalls optimistisch: „Wir führen gute Gespräche, die auf eine gute Lösung hoffen lassen. Egal, wer am 31. August Nachfolger von Pater Tijo wird, er stößt auf ein motiviertes Team, das die Wallfahrtsoktav gut vorbereitet haben wird.“ Germann, der als Lehrer am St. Adelheid-Gymnasium arbeitet und somit im Dienst des Erzbistums steht, geht fest davon aus, dass die Diskussionen mit dem Generalvikariat und dem Stadtdechanten einen guten Verlauf nehmen werden.

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